Die Regierung der britischen Kanalinsel Jersey hat Vermögen im Wert von sieben Milliarden US-Dollar (6,45 Mrd. Euro) des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch eingefroren. Der Royal Court in der Hauptstadt Saint Helier habe eine entsprechende Anordnung erlassen, teilte die dortige Justizbehörde am Mittwoch mit. Der Multimilliardär gilt als einer der reichsten Einwohner Jerseys. Er war zuvor bereits schon von der EU und Großbritannien sanktioniert worden.
Der Beschluss betreffe Werte, die mit dem bisherigen Eigentümer des Londoner Fußballclubs FC Chelsea in Verbindung stünden und sich entweder auf der Kanalinsel oder im Besitz von in Jersey eingetragenen Unternehmen befänden. Zudem seien mehrere Räumlichkeiten durchsucht worden.
Abramowitsch war jüngst bei den russisch-ukrainischen Friedensverhandlungen in Istanbul zugegen gewesen. Kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hatte er bekannt gegeben, den Champions-League-Sieger FC Chelsea verkaufen zu wollen. Der bevorzugte Bieter für den Fußballklub soll am Ostermontag bekannt gegeben werden.
Jersey ist kein Teil des Vereinigten Königreichs, sondern untersteht als sogenannter Kronbesitz direkt dem britischen Königshaus. Die Insel entscheidet selbstständig etwa über Justizfragen. London ist lediglich für die Außen- und Verteidigungspolitik verantwortlich.
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