Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) will die Kooperation mit den USA im Technologie- und Pharmabereich ausbauen. Österreich wie auch die EU wollen die Abhängigkeit von Ländern wie Russland oder China angesichts der jüngsten Entwicklungen (Krieg, Lieferprobleme usw.) weiter reduzieren.
Ein wichtiger Punkt sei, dass Europa mit den USA gemeinsam im Technologiebereich die weltweiten Standards setzt und nicht China. „Wir wollen eine Technologiebrücke über den Atlantik bauen“, erklärt Schramböck. Dazu hat man im Rahmen einer Wirtschaftsdelegation mit den USA nun ein Arbeitsübereinkommen unterzeichnet.
„Großes Potenzial für heimische Pharmabranche“
Enorme Chancen gebe es z.B. im Pharma-Bereich. „Die USA sind der weltweit größte Pharmamarkt. Ihre Wirkstoffproduktion ist jedoch niedriger als ihr Verbrauch. Europa produziert hingegen mehr Wirkstoffe als es verbraucht. Daher sehe ich in den USA großes Potenzial für die heimische Pharmabranche“, betont Schramböck.
Österreich sei jedenfalls sehr gut unterwegs, wie jüngst das 1,2-Milliarden-Euro-Investment des Pharmariesen Boehringer Ingelheim in Niederösterreich zeigt. Damit sich weitere Betriebe ansiedeln, hat man auch ein 50 Millionen Euro schweres Investitionsförderungspaket für den heimischen Arzneimittelstandort aufgelegt.
Lehrlingsausbildung soll „exportiert“ werden
Vorantreiben will man aber auch den „Export“ unserer erfolgreichen Lehrlingsausbildung. Die USA seien sehr interessiert, das Fachkräfteproblem sei dort groß. Daher hat man nun ein Abkommen dazu unterzeichnet - als Startschuss für eine intensive Zusammenarbeit, fügt Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) hinzu.
Noch heuer soll eine US-Delegation, angeführt von Handelsministerin Gina Raimondo, dazu nach Österreich kommen. Würde die duale Ausbildung in Amerika umgesetzt, profitierten davon auch heimische Firmen mit Werken in den Vereinigten Staaten, wie z.B. Egger, Voest, Miba oder KTM. Insgesamt beschäftigen unsere Unternehmen in den USA rund 50.000 Menschen.
Eine weitere Chance für unsere Firmen sei auch das 1,2 Billionen Dollar schwere US-Infrastrukturpaket von Präsident Joe Biden. Schramböck: „Hier wollen wir uns ein großes Stück vom Kuchen holen.“
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