Noch immer herrscht Wirbel um die Reise des Kanzlers nach Moskau. Auf wen Karl Nehammer hört und warum ihn dies in eine missliche Lage bringt.
Schon Sebastian Kurz hatte einen sogenannten Inner circle, einen engen Kreis an Vertrauten, die stets eingebunden waren und auf die er hörte. Karl Nehammer hat sich seinen eigenen kleinen Zirkel geschaffen. Dazu gehören neben Pressesprecher Daniel Kosak Nehammers Ehefrau Katharina - sie war einst Pressesprecherin von Wolfgang Sobotka im Innenministerium und später stellvertretende Kabinettschefin von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner - sowie Ex-„Bild“-Chef Kai Diekmann.
Kopfweh in der eigenen Partei
Letzterer sorgt in der ÖVP für Kopfschütteln sowie Kopfweh und in der Opposition für Unmut. Die NEOS haben bereits eine parlamentarische Anfrage an das Bundeskanzleramt gestellt. Sie wollen wissen, welche Leistungen von Diekmann, der mit Nehammer sowohl in Kiew als auch in Moskau war, in Anspruch genommen wurden. Die FPÖ kündigte weitere Anfragen an.
Das Kanzleramt betont, dass man mit Diekmann in keinem Vertragsverhältnis stehe, er beide Reisen ohne Honorar gemacht und auch die Kosten selbst getragen habe. Diekmann sei hilfreich gewesen, weil er über eine große Expertise verfüge.
„Spielball einer Egoshow“
Viele in der ÖVP sehen das anders und sind wenig begeistert vom Berater, der nun Ärger bringt. Die Gründe für den türkisen Verdruss: Diekmann posierte bei der Kiew-Reise mit den Klitschko-Brüdern (ein guter Berater dränge sich nicht in die erste Reihe, heißt es), und er diffamierte den Russland-Experten Gerhard Mangott. Ein Insider formuliert es so: „Der Kanzler wird zum Spielball einer Egoshow.“
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