Der US-Impfstoffhersteller Moderna dürfte offenbar noch vor dem Sommer einen Antrag auf die Zulassung eines neuen Corona-Impfstoffes bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA stellen. Das wurde am Donnerstag nach einem Treffen von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) mit Vorstandsvertretern des in Cambridge (USA) ansässigen Unternehmens bekannt.
Die Zulassung könne dann bis zum Herbst erfolgen, wenn diese aus der Sicht der EU-Arzneimittelbehörde angebracht sei, verlautet am Donnerstag aus dem Wirtschaftsministerium. Schramböck war von Sonntag bis Mittwoch mit einer österreichischen Wirtschaftsdelegation in den USA gewesen, wo es zahlreiche Gespräche mit Vertretern von Politik und Wirtschaft gegeben hat.
Schramböck will die Kooperation mit den USA im Technologie- und Pharmabereich ausbauen, um angesichts der jüngsten Entwicklungen (Krieg, Lieferprobleme usw.) die Abhängigkeit von Ländern wie Russland oder China weiter reduzieren.
Tests mit neuem Kombinationsimpfstoff
Im Kampf gegen das Coronavirus startet Moderna bereits im März eine Studie für einen Auffrischungsimpfstoff: Dieser kombiniert das bisher genutzte Vakzin mit einem in der Entwicklung befindlichen Impfstoff für die Omikron-Variante. Dabei handelt es sich um ein Produkt für Booster-Impfungen. Bereits im Jänner hatte das Unternehmen mit einer klinischen Studie eines speziell auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Vakzins begonnen.
Notfallzulassung für zweiten Booster beantragt
Mitte März beantragte Moderna zudem bei der US-Arzneimittelbehörde FDA die Notfallzulassung für eine zweite Booster-Impfung gegen Covid-19 für Erwachsene. Dem Unternehmen zufolge galt der Antrag für alle Menschen ab 18 Jahren, damit Gesundheitsbehörden über den angemessenen Einsatz einer zweiten Auffrischungsimpfung bestimmen könnten - etwa für Menschen, die aufgrund ihres Alters oder einer Vorerkrankung ein höheres Risiko für eine Corona-Infektion hätten.
Aufgrund der ab Herbst zu erwartenden bzw. befürchteter neuer Covid-Wellen arbeitet freilich auch die Moderna-Konkurrenz an der Weiterentwicklung von Impfstoffen. In einigen Jahren könnten auch kombinierte Grippe-Corona-Vakzine auf den Markt kommen, so Experten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.