„Black Lives Matter“

Protest nach tödlichem Polizeischuss in den USA

Ausland
14.04.2022 17:36

Am Mittwochabend gingen dutzende Demonstranten in der US-amerikanischen Stadt Grand Rapids auf die Straße, um gegen den Polizeischuss zu protestieren, bei dem ein 26-jähriger Afroamerikaner ums Leben kam. Sie trugen Banner mit dem Anti-Rassismus Slogan „Black Lives Matter“ und riefen teils „Keine Gerechtigkeit, kein Frieden“.

In den USA hat erneut ein tödlicher Polizeieinsatz gegen einen jungen Schwarzen für Empörung gesorgt. Wie berichtet, hatte ein weißer Polizist am 4. April dem 26-jährigen Patrick Lyoya bei einer Auseinandersetzung auf dem Boden von hinten in den Kopf geschossen. Vorausgegangen war eine aus dem Ruder gelaufene Verkehrskontrolle.

Videoaufnahmen zeigen Tötung
Auf veröffentlichten Videoaufnahmen ist zu sehen, wie der Polizist in den Morgenstunden Lyoyas Wagen stoppt und den Führerschein verlangt. Die Begründung: Das Nummernschild passe nicht zum Auto. Lyoya, ein Flüchtling aus dem Kongo, bat den Beifahrer zunächst, ihm den Führerschein zu geben. Anschließend rief er davon. Es folgte eine Auseinandersetzung mit dem Polizisten, beide rangen um die Elektroschock-Pistole des Beamten, der laut Videoaufnahmen zwischenzeitlich auf dem Rücken des 26-Jährigen lag. Nachdem der Polizist Lyoya erfolglos aufgefordert hatte, die Elektroschock-Pistole wegzulegen, zog er seine Dienstwaffe und schoss. 

Der 26 Jahre alte Patrick Lyoya starb bei einem Polizeieinsatz durch einen Kopfschuss. (Bild: AP)
Der 26 Jahre alte Patrick Lyoya starb bei einem Polizeieinsatz durch einen Kopfschuss.
(Bild: AFP)

Polizeichef: „Tragödie“
Derzeit läuft die Untersuchung des Vorfalls, der Polizist wurde beurlaubt. Eric Winstrom, der Polizeichef von Grand Rapids sprach von einer „Tragödie“. „Der Verlust eines Lebens ist unter jeglichen Umständen traurig, und ich weiß, dass dies Auswirkungen auf unsere Stadt haben wird“. „Lyoyas Familie kam auf der Suche nach dem amerikanischen Traum in unser Land, aber stattdessen durchleben sie einen traumatischen, amerikanischen Albtraum“, schrieb der bekannte Bürgerrechtsanwalt Ben Crump, der die Familie vertritt, auf Twitter.

In den USA kommen tödliche Polizeieinsätze öfters vor. Im April vergangenen Jahres erschoss etwa eine weiße Polizistin den 20-jährigen Daunte Wright. Die Beamtin hatte bei einer aus dem Ruder gelaufenen Verkehrskontrolle eigentlich ihren Taser ziehen wollen, feuerte aber ihre Dienstpistole ab. Sie wurde im Februar wegen Totschlags zu zwei Jahren Haft verurteilt, ein Drittel der Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.

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