Falla erster Gegner

Melzer ist fit für sein Lieblingsturnier Wimbledon

Sport
17.06.2011 12:32
Jürgen Melzer hat am Donnerstag eine deutliche Besserung seines gesundheitlichen Zustands vermeldet. Der Niederösterreicher wird daher im Gegensatz zu Paris, wo er den Doppelbewerb ausgelassen hatte, in Wimbledon auch zu seiner Titelverteidigung mit Philipp Petzschner im Doppel antreten. Der Weltranglisten-Elfte hatte seit 26. Mai kein Tour-Match mehr bestritten und trifft in seinem Einzel-Auftaktspiel auf den Kolumbianer Alejandro Falla. Das bisher einzige Duell mit dem Weltranglisten-86. hat der als Nummer elf gesetzte Vorjahres-Achtelfinalist glatt gewonnen.

"Mein Körper ist jetzt sicher in einem viel besseren Zustand als vor Paris", meinte Melzer Donnerstagnachmittag. Sein zuletzt lädiert gewesener Rücken sei vielleicht noch nicht zu hundert Prozent, aber "auf alle Fälle zu 95 Prozent" wieder hergestellt. "Es behindert mich nicht, es war ja lange genug so", berichtete Melzer, der in den vergangenen Tagen im Training auch wieder normal aufgeschlagen hat. Melzer spielt diese Woche zwar kein Turnier, soll vor Turnierbeginn eine Exhibition gegen den Wimbledonfinalisten 2010, Tomas Berdych, bestreiten. Außerdem ist eine Einheit mit Andy Roddick geplant.

Bis Dienstag der vergangenen Woche hatte Melzer keinen Schläger angegriffen, sich dann langsam wieder herangetastet. "Dadurch, dass ich länger nicht gespielt habe, kriegt man am Anfang leichter einen Muskelkater. Aber jetzt geht es ganz gut, ich bin sehr zufrieden, wie es läuft."

Natürlich war die Ursachenforschung in den vergangenen Wochen eine Hauptpriorität. "Ich glaube, dass ich sehr schief gestanden bin und dass es eine Zeit gebraucht hat, bis wieder alles so reagiert hat, wie es soll. Ich habe für eine längere Zeit ein schiefes Becken gehabt", erklärte er. Die Zeit des Zuschauens war nicht lustig für Österreichs Sportler des Jahres 2010. "Nein, das war eine sehr schwierige Zeit, die letzten paar Wochen."

Schon zwei Melzer-Triumphe im Tennis-Mekka
Nun gilt sein Fokus aber ganz Wimbledon, wo er im Vorjahr zum zweiten Mal triumphiert hat. Nach dem Juniorentitel 1999 holte er sensationell mit seinem deutschen Freund Petzschner den Doppel-Pokal. "Es ist schön, wenn man die Wand sieht, mit dem goldenen Namen eingraviert. Da habe ich ein Foto davon gemacht", ist Melzer stolz. Sonst habe sich aber in seiner Herangehensweise an Wimbledon nicht viel geändert.

"Ich freue mich echt, dass ich wieder Tennis spielen kann, das ist das Schönste eigentlich." Endlich könne er wieder normal trainieren und sein normales Pensum absolvieren. "Klar freue ich mich auf das Turnier. Es ist eines meiner Lieblingsturniere. Ich war hier über die Jahre hinweg immer okay erfolgreich. Mir taugt es halt, auf Rasen spielen", so Melzer.

Lösbare Aufgaben für ÖTV-Profis
Österreichs zweiter Top-100-Spieler im Herrenbewerb, Andreas Haider-Maurer, bekommt es erstmals mit dem Franzosen Florent Serra (ATP-Rang 128) zu tun und ist Favorit. Für Sybille Bammer bei ihrem wohl letzten Grand-Slam-Turnier gab es mit der Rumänin Monica Niculescu eine durchaus lösbare Aufgabe und auch Patricia Mayr-Achleitner darf sich über ihre kanadische Erstrunden-Gegnerin Rebecca Marino nicht beklagen. Österreichs aktuell einzige Top-100-Spielerin, Tamira Paszek, trifft in der ersten Runde auf die Japanerin Ayumi Morita, die akutelle Nummer 42 der Welt.

Isner trifft wieder auf Mahut
Aus internationaler Sicht sorgte eine Paarung für das meiste Raunen bei der Auslosung: John Isner trifft zum Auftakt ausgerechnet wieder auf den Franzosen Nicolas Mahut, was wohl auch beide Spieler selbst zu einem Grinser verleitet hat. Ihr Erstrundenmatch im Vorjahr hat in Wimbledon alle Rekorde gesprengt: Nach nicht weniger als 11:05 Stunden und einem 70:68 im fünften Satz hatte sich der 2,06-Meter-Riese aus den USA durchgesetzt. Das Match hatte sich über drei Tage hingezogen, aber nicht wegen Regens, sondern wegen jeweils einbrechender Dunkelheit. Man wird das Match wohl allein aus diesem Grund wieder auf jenem Court 18 ansetzen, auf dem Tennis-Geschichte geschrieben wurde.

Die ersten Gegner von Rafael Nadal (Michael Russel/USA), Novak Djokovic (Jeremy Chardy/FRA) und Roger Federer (Michail Kukuschkin/KAZ) werden wohl weniger umkämpfte Ergebnisse bringen. Spannung darf man vom Duell des kroatischen Aufschlagriesen Ivo Karlovic gegen den serbischen Weltranglisten-30. Janko Tipsarevic erwarten. Mit Titelverteidiger Nadal befindet sich übrigens Andy Murray in seiner Tableauhälfte, Federer ist wie schon in Paris in jener von Djokovic.

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(Bild: KMM)



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