Zur illegalen Adoption
Schwerer Vorwurf: Russen verschleppen Waisenkinder
Die ukrainische Regierung beschuldigt den Kreml, Kinder, deren Eltern im Krieg gestorben sind, nach Russland zu entführen. Das Außenministerium befürchtet die Gefahr „der illegalen Adoption ukrainischer Kinder durch Bürger der Russischen Föderation“. Bislang sollen mehr als 121.000 ukrainische Waisenkinder gegen ihren Willen nach Russland gebracht worden sein.
Laut der ukrainischen Ombudsfrau für Menschenrechte, Lyudmila Denysova, erarbeite Russland bereits Gesetze, um die Adoption ukrainischer Kinder zu ermöglichen. Diese sollen von Soldaten gewaltsam nach Russland gebracht werden. In einer Mitteilung des ukrainischen Außenministeriums ist von einer „unverhohlenen Drohung mit der illegalen Adoption ukrainischer Kinder durch russische Staatsbürger ohne Einhaltung aller in den ukrainischen Rechtsvorschriften vorgesehenen Verfahren“ die Rede.
„Abkommen“ mit Donezk und Luhansk
Besonders besorgt sei die Regierung über Informationen, wonach das russische Bildungsministerium „Abkommen“ mit den separatistischen ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk plane, die eine „Überführung von illegal aus dem Hoheitsgebiet der Ukraine verschleppten Waisenkinder in russische Familien ermöglichen würde“.
Mehr als 121.000 Kinder entführt
Laut Serhij Kyslyzja, Ständiger Vertreter der Ukraine bei den Vereinten Nationen, hätten die „Eindringlinge“ bereits mehr als 121.000 Kinder entführt. Die meisten Heranwachsenden sollen aus der derzeit schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol kommen. Von dort aus brächte man die Kinder in das von den Separatisten gehaltene Donezk und nach Taganrog, eine nahe gelegene russische Stadt am Asowschen Meer, berichtet Euronews.
Appell an UN-Menschenrechtsausschuss
Informationen, ob die zur Adoption freigegebenen Kinder den Status von Waisen haben oder der elterlichen Fürsorge beraubt sind, liegen der Ukraine nicht vor, erklärt Lyudmila Denysova.
Zudem forderte Denysova den UN-Menschenrechtsausschuss und die Global Alliance of National Human Rights Institutions (GANHRI) auf, „einzugreifen, um die illegalen Abschiebungen ukrainischer Staatsbürger aus der Ukraine und ihre anschließende illegale Adoption zu verhindern“.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.