Schwer wiegen die Vorwürfe, die Tierschützer gegen die Polizei in Klagenfurt erheben: Ohrfeigen, Schürfwunden, Erniedrigungen. All das soll es bei Festnahmen im Zuge eines Protestes gegen schlechte Schweine-Haltung gegeben haben. Die Behörde ermittelt nun selbst; allerdings ohne die vermeintlichen Opfer zu kennen.
Der Protest des VGT, des Vereins gegen Tierfabriken, ist ebenso berechtigt wie auch gezielt gewesen. Natürlich hatte man sich Ostern als idealen Zeitpunkt ausgesucht, um auf die tierfeindliche Schweinehaltung auf Spaltböden hinzuweisen; jene Zeit, in der wohl am meisten Schweinefleisch gegessen wird. Und natürlich gehört zum gezielten Protest wie jenem vor der Landwirtschaftskammer in Klagenfurt auch gezielte Provokation, um Aufmerksamkeit zu erreichen.
So griff die Polizei ein
Prompt schritt am Donnerstag dann auch die Polizei ein; es erfolgten drei Festnahmen. Dazu die Vorwürfe seitens VGT: Ein Mann wäre beschimpft worden, es wurden ihm Handschellen angelegt und er habe Ohrfeigen bekommen. Eine zweite Person habe Schürfwunden an den Knien erlitten, eine dritte habe sich bei der Einvernahme nackt ausziehen müssen
Vorwürfe werden ernst genommen
Fakt ist: Alle Drei wurden nach einigen Stunden wieder enthaftet. Der VGT ist nun empört, spricht von rechtlichen Schritten. Die Polizei selbst erklärt, die Vorwürfe ernst zu nehmen und ermitteln zu wollen.
Die Vorwürfe sind insofern überraschend, als sie von den Festgenommenen zu keinem Zeitpunkt artikuliert und deshalb auch nicht dokumentiert worden sind.
Kärntens Polizeisprecher Rainer Dionisio
Opfer sind unbekannt
Allerdings: Man wisse nicht, wer die Opfer seien. Alle drei hätten sich geweigert, ihre Identität bekannt zu geben. Der Polizeiarzt habe keine Verletzungen festgestellt und keine der Personen habe etwas erwähnt.
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