Schon früher gingen die Preise für Benzin und Diesel an den heimischen Zapfsäulen vor verlängerten Wochenenden oder Feiertagen in die Höhe. Aktuell ist dieses Phänomen zwar weniger zu beobachten, doch sind die Spritpreise generell zehn Cent (Super) bis 25 Cent bei Diesel zu hoch, wie das Momentum Institut berechnet hat.
Denn obwohl sich der Rohölpreis dem Vorkrisenniveau annähert, sei die Differenz zwischen Ölpreis und Nettoverkaufspreis, also die Spanne, z. B. bei Diesel fast doppelt so hoch wie im Fünf-Jahres-Schnitt. „Im Windschatten des Kriegs machen manche Unternehmen ein ordentliches Körberlgeld“, so Momentum-Experte Oliver Picek.
Preisdeckel auf Gewinnspanne gefordert
Er empfiehlt daher einen Preisdeckel auf die Gewinnspanne der Mineralölkonzerne, etwa beim langjährigen Schnitt von 20 Cent (Super) bzw. 25 Cent bei Diesel. Einer generellen Obergrenze bei den Treibstoffpreisen erteilte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) aber eine Absage.
Die zu hohen Kosten kritisiert auch ÖAMTC-Experte Martin Grasslober und begrüßt die eingeleitete Prüfung durch die Wettbewerbshüter. Generell empfiehlt er schon vor Fahrten in den Osterurlaub, die günstigsten Tankstellen (siehe Grafik oben) zu checken.
Zadic beauftragt Bundeskartellanwalt
„Wir werden uns nun ganz genau anschauen, ob es hier zu verbotenen Preisabsprachen oder Kartellbildungen gekommen ist“, betonte Mitte März Justizministerin Alma Zadic (Grüne), die eine Untersuchung der „förmlich explodierenden“ Treibstoffpreise in Österreich durch den Bundeskartellanwalt veranlasst hat.
ÖVP-Klubobmann August Wöginger unterstützt ihr Vorgehen. „Wir müssen alles tun, um Menschen, die das Auto brauchen, zu unterstützen. Niemand darf ungerechtfertigt Kapital aus der Krise schlagen. Das muss sichergestellt sein. Sinkende Rohölpreise müssen rasch an den Zapfsäulen sichtbar sein“, erklärte er.
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