Ostergottesdienst
Nach zwei Jahren wieder Kreuzweg mit Papst in Rom
Nach zwei Jahren Corona-Pause feiern Papst Franziskus und Tausende Gläubige am heutigen Freitag wieder den traditionellen Kreuzweg am Kolosseum in Rom. Eine der 14 Stationen ist als Friedensgeste zwischen Russland und der Ukraine gedacht. Dies stieß bereits auf Kritik von der ukrainischen Regierung.
Gemeinsam mit Tausenden Christen feiert Papst Franziskus am heutigen Karfreitag wieder den traditionellen Kreuzweg, um an den Leidensweg von Jesus Christus zu erinnern. Wegen der Corona-Pandemie musste das Oberhaupt der katholischen Kirche 2020 und 2021 auf die öffentliche Prozession an dem antiken Amphitheater verzichten. Bei der Andacht am Abend wird ein symbolisches Kreuz über 14 Stationen getragen. Für jede der insgesamt 14 Stationen bereitete in diesem Jahr je eine Familie eine Meditation vor.
Kritik an Friedensgeste
Aufgrund des Kriegs in der Ukraine wird bei der 13. Station eine entsprechende Geste gesetzt. Je eine ukrainische und eine russische Krankenpflegerin, die beide in Rom leben, sollen das schlichte, schwarze Holzkreuz tragen. Das sorgte bereits für Kritik aus der Ukraine. Der römisch-katholische Bischof von Kiew, Witalij Krywyzkyj, meinte, dass diese Aktion „unverständlich und nicht zu akzeptieren sein könnte für jene, die unter dem Aggressor leiden“. Der Vatikan-Gesandte in der Ukraine, Visvaldas Kulbokas, sagte, dass es Versöhnung erst nach einem Stopp des Angriffs geben könne. Katholische Medien in der Ukraine beschlossen, den Kreuzweg nicht live aus dem Kolosseum zu senden.
Stiller Gottesdienst
Vor dem beinahe dreistündigen Kreuzweg leitete der Papst um 17 Uhr einen von Stille und Ernst geprägten Gottesdienst im Petersdom. Dabei wurden unter anderem aus der Bibel und Fürbitten gelesen. Da Franziskus Knieschmerzen hatte, verweilte er einige Minuten lang betend, statt sich zu Füßen des Altars niederzulegen, wie es die Karfreitagliturgie vorsieht. An der Zeremonie nahmen zahlreiche Kardinäle, Bischöfe und im Vatikan akkreditierte Diplomaten teil.
Weitere Höhepunkte der Ostertage im Vatikan sind am Sonntagvormittag die Ostermesse des Papstes auf dem Petersplatz (10.30 Uhr) und um die Mittagszeit der feierliche Segen. In Jerusalem wurden am heutigen Freitag ebenfalls Tausende Menschen zur Osterprozession erwartet. Diese wurde nach zwei Jahren erstmals wieder durchgeführt, mit einem massiven Polizeiaufgebot, um Terrorakte zu verhindern.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.