Nach ihrem Rekordflug sind drei chinesische Raumfahrer wieder sicher auf der Erde gelandet. Die Kapsel mit der Astronautin Wang Yaping und ihren beiden männlichen Kollegen Zhai Zhigang und Ye Guangfu kam Samstag früh in der Wüste Gobi im Nordwesten des Landes an. Insgesamt dauerte der Rückflug von der rund 400 Kilometer über der Erde kreisenden Raumstation etwas über neun Stunden. Weniger rund lief es indes für die NASA.
Ein halbes Jahr hatten die Taikonauten an Bord des Kernmoduls der künftigen chinesischen Raumstation verbracht. Die Besatzung von „Shenzhou 13“ (Magisches Schiff) war damit länger im All als andere chinesische Raumfahrer vor ihnen - fast doppelt so lange wie der bisherige chinesische Rekord im vergangenen Jahr.
Bei ihrem Aufenthalt im All hatten die Taikonauten zwei Weltraumspaziergänge unternommen, eine ganze Reihe von Experimenten gemacht und den weiteren Ausbau der „Tiangong“ (Himmelspalast) genannten Raumstation vorbereitet. Mit Wang Yaping war nicht nur erstmals eine chinesische Astronautin an Bord des „Tianhe“ (Himmlische Harmonie) genannten Kernmoduls, sondern auch erstmals eine Chinesin, die einen Raumspaziergang unternommen hat.
In der nächsten Phase ist im Mai ein Frachtflug geplant, um Material und Treibstoff für den im Juni erwarteten Flug von „Shenzhou 14“ ins All zu bringen. Während des Aufenthaltes der dreiköpfigen Crew von „Shenzhou 14“ im Hauptteil der künftigen Raumstation sollen später im Jahr zwei weitere Module zum Anbau ins All gebracht werden.
Möglicherweise Ende 2022 ist ein weiterer Frachtflug und mit „Shenzhou 15“ eine weitere bemannte Mission geplant. Dann sollen sich vorübergehend sechs Astronauten in der Raumstation aufhalten und die Bauphase der Raumstation abgeschlossen werden.
NASA brach Bodentest von Mond-Raketensystem erneut ab
Weniger rund lief es indes für die NASA: Bereits zum dritten Mal brach die US-Raumfahrtbehörde am Freitag einen unbemannten Bodentest des neuen Mond-Raketensystems „Artemis“ ab. Auf dem Weltraumbahnhof in Cape Canaveral habe es ein Problem mit einem Leck gegeben, teilte die NASA mit. Möglicherweise könne kommende Woche ein weiterer Versuch gestartet werden. Der Test des „Artemis“-Raketensystems war zuvor bereits zweimal wegen unterschiedlicher Probleme abgebrochen worden.
Das Raketensystem für die „Artemis“-Mission - bestehend aus der Rakete „Space Launch System“ und der „Orion“-Kapsel - war Mitte März zu Testzwecken erstmals in Cape Canaveral im US-Staat Florida ausgefahren worden. Nächster Schritt ist das nun wieder abgebrochene „Wet Dress Rehearsal“. Dabei werden bis auf den eigentlichen Start alle Abläufe geprobt.
Mit der „Artemis“-Mission sollten eigentlich bis 2024 wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, erstmals auch eine Frau. Aufgrund zahlreicher Verzögerungen ist dies nun frühestens 2025 geplant. Dabei sollen vier Astronauten mit dem Raumfahrzeug „Orion“ in die Mondumlaufbahn gebracht werden, wo zwei von ihnen dann auf ein Landegefährt umsteigen. Am Mond soll zudem eine Art Raumstation geschaffen werden, auch als Basis für einen bemannten Flug zum Mars - das allerdings erst in fernerer Zukunft.
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