Tausende Demonstranten
Aktivisten legen Verkehr in London und Paris lahm
Klimaaktivisten der Bewegung Extinction Rebellion haben am Samstag den Verkehr in der Londoner Innenstadt und in Paris (siehe Video) lahmgelegt.
Tausende Demonstranten hätten mit einer Sitzblockade nahe dem Hyde Park den Verkehr zum Erliegen gebracht, schrieb die Gruppe auf Twitter. Einige Aktivisten klebten sich an eine Limousine. Am Morgen waren bereits drei Aktivisten auf einen Tanklastwagen geklettert und hatten ein Banner mit der Aufschrift „End fossil filth“ (Beendet den fossilen Dreck) entrollt.
Laut Londoner Polizei habe der Protest „erhebliche Verkehrsbehinderungen“ verursacht. Sechs Menschen seien festgenommen worden. Bereits am Freitag hatten Aktivisten von Extinction Rebellion vier der wichtigsten Brücken der Stadt blockiert.
Paris startete in dreitägiges Protestevent
In Paris blockierten Hunderte Aktivisten der Gruppe eine wichtige Verkehrsachse im Zentrum von Paris. Auf einer Länge von 300 Metern sperrte Extinction Rebellion mit Sitzblockaden und einer Barrikade aus Heuballen den Verkehr auf den Grands Boulevards. Viele Aktivisten hatten sich zudem an mit Zement gefüllte Behälter angekettet. Die Polizei schritt zunächst nicht ein.
Nach Angaben einer Sprecherin der Klimaschutzbewegung fanden sich am Vormittag bereits rund tausend Aktivisten zu der dreitägigen Aktion ein, bei der auch Diskussionen und Vorträge geplant sind. Der Plan sei, bis Ostermontag auszuharren. Sie rief die Bürger auf, sich an der Versammlung nach Vorbild des antiken Griechenlands zu beteiligen.
Die Gruppe hat nach eigenen Angaben bewusst das Wochenende zwischen den beiden Runden der Präsidentschaftswahl für ihre Aktion gewählt. Ihre Sprecherin kritisierte, dass die Umweltdebatte im Wahlkampf weitgehend ausgeklammert blieb. „Natürlich lehnen wir rechtsextreme Ideen ab“, fügte sie mit Blick auf die Stichwahl am Sonntag kommender Woche hinzu, in der sich Präsident Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen gegenüber stehen.
Macron will im Fall seiner Wiederwahl Klimaschutz-Premier einsetzen
Im Kampf um grüne Wähler versprach Macron bei einem Wahlkampfauftritt vor Anhängern in Marseille am Samstag für den Fall seiner Wiederwahl einen stärkeren Fokus auf Klima- und Umweltschutzpolitik: „Mein nächster Premierminister wird direkt mit der ökologischen Planung betraut sein.“ Denn der Klimaschutz, dieser „Kampf des Jahrhunderts“, betreffe alle Lebens- und Politikbereiche. Zugleich bekannte er sich erneut zur Atomkraft.
Extinction Rebellion wurde 2018 in Großbritannien gegründet. Die Gruppe nutzt Möglichkeiten zivilen Ungehorsams, um Untätigkeit im Kampf gegen den Klimawandel anzuprangern. Mehrfach gelang es der Gruppierung, Teile der britischen Hauptstadt und andere Städte mit Protestaktionen zum Stillstand zu bringen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.