Bei den Bayern rumort‘s. Und die „Bild“ teilt aus. Diesmal im Visier des deutschen Medien-Giganten: der Titan. Oliver Kahn. Der FC Bayern sei womöglich eine Nummer zu groß für den einstigen Weltklasse-Goalie und nunmehrigen Vereinsboss, unkt die Zeitung in ihrer Online-Ausgabe. Und er habe sich zum regelrechten „Herumgeeiere“-Kahn gemausert.
„Kann Kahn wirklich Bayern?“, fragt die „Bild“ lapidar. Und zieht Kahns Kompetenzen für die Funktion des Vorstandchefs derzeit ernsthaft in Zweifel. Die Vorwürfe: kaum Klartext (statt „Wir brauchen Eier“ gebe es jetzt verbales „Herumgeeiere“); wenig Gespür für den Verein (dass er nach dem CL-Aus bei Villarreal „nicht in Tränen ausbrechen“ wollte, sei ein Affront gegenüber vielen Fans - ebenso wie der Umstand, dass er am Tag nach dem Ausscheiden mit seiner Frau im Lieblingscafé gemütlich frühstückte); eine wenig visionäre Antrittsrede bei der Mitgliederversammlung, dabei keine Thematisierung des Katar-Sponsoring-Deals. Kahn müsse gerade jetzt in der Krise endlich Profil zeigen. Zehn Monate „Eingewöhnung“ seien genug, die Fußstapfen seines Vorgängers Karl-Heinz Rummenigge „riesengroß“.
Kommunikationsdesaster?
Die Rede ist von jenem Rummenigge, der erst vor Kurzem - eben via „Bild“- gegen seinen Ex-Klub samt Führungsriege und auch Trainer Julian Nagelsmann raumgreifend austeilen durfte. „Sky“-Legende Uli Köhler ortete daraufhin ein kommunikationstechnisches Desaster. Wenn Rummenigge, der eine Kooperation mit der „Bild“ pflege, in Eigenregie derart zu Felde zog, sei es eine Watschn für Kahn und Co. Wusste Kahn von Rummenigges Kritikgelüsten, hätte er, Kahn, dem Auftritt duldend zugestimmt - und erst recht wenig Führungsqualitäten bewiesen.
Nagelsmann genervt
Auch Nagelsmann - von Rummenigge ob der Kaderqualität ebenso wie ob der Taktik und seiner Kompetenzüberschreitung gerügt - wirkte auf der Pressekonferenz, angesprochen auf Rummenigges Seitenhiebe, doch etwas genervt, meinte aber: „Ich kann das schon ganz gut wegstecken.“ Auf die Nachfrage, ob Rummenigge nicht auch inhaltlich falsch liege, zumal der Trainer ja sehr wohl hinsichtlich Kaderzusammenstellung mitreden müsse (wovon Rummenigge offenbar abgeraten hatte), meinte Nagelsmann: „Ja, dachte ich auch. Aber vielleicht ist das ja hier anders.“
Es läuft nicht rund bei den Bayern - ganz unabhängig von den völlig inakzeptablen Morddrohungen gegen Nagelsmann. Und Kahn soll die Gesamtverantwortung dafür tragen? So scheint‘s die „Bild“ zu suggerieren. Oder trauert sie Karl-Heinz Rummenigge nach?
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.