Keine Feuerpause
Fluchtkorridore werden in Ostukraine geschlossen
Die ukrainische Regierung hat für Sonntag die Schließung der Fluchtkorridore aus den umkämpften Gebieten im Osten des Landes angekündigt. Es sei nicht gelungen, mit der russischen Armee eine Feuerpause für die Evakuierungsrouten zu vereinbaren, erklärte die stellvertretende Regierungschefin Iryna Wereschtschuk. In Polen vermeldete indes der Grenzschutz, dass am Samstag mehr Einreisen in die Ukraine als Ausreisen aus dem östlichen Nachbarland gezählt wurden.
„Wir scheuen keine Mühe, damit die humanitären Korridore so schnell wie möglich wieder geöffnet werden können“, erklärte Wereschtschuk. Sie forderte zudem die Einrichtung einer Evakuierungsroute für verletzte Soldaten aus der Stadt Mariupol.
Für diese hat Moskau den verbliebenen ukrainischen Truppen ein Ultimatum bis Sonntagmittag gestellt, um sich zu ergeben - dieses wurde jedoch abgelehnt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Samstag gewarnt, eine Tötung der verbliebenen ukrainischen Streitkräfte in der umkämpften Hafenstadt würde das endgültige Aus der Gespräche mit Russland bedeuten.
Polen: 22.000 Menschen reisten in die Ukraine, 19.200 hinaus
Über die polnische Grenze waren am Samstag mehr Ukrainer in ihr Heimatland zurückgekehrt, als aus dem Konfliktgebiet ausgereist sind. Rund 22.000 Menschen hätten Polen Richtung Ukraine verlassen, twitterte der Grenzschutz am Sonntag. Dagegen kamen im gleichen Zeitraum aus der Ukraine 19.200 Menschen nach Polen - fast ein Viertel weniger als am Vortag.
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Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben sich UNO-Angaben zufolge mehr als 2,8 Millionen Menschen von dort ins Nachbarland Polen in Sicherheit gebracht. Bei den Ukraine-Rückkehrern handelte es sich nach Angaben der Behörden zum Großteil um ukrainische Staatsbürger. Sie reisen meist in Gebiete, die die ukrainische Armee zurückerobert hat. Es gibt keine offiziellen Angaben, wie viele Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele in andere EU-Staaten weitergereist sind.
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