Russland-Sanktionen
Medwedew prophezeit Zahlungsunfähigkeit Europas
Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat Europa davor gewarnt, bei einer Zahlungsunfähigkeit Russlands selbst in große wirtschaftliche Schwierigkeiten zu geraten. „Die Zahlungsunfähigkeit Russlands könnte zur Zahlungsunfähigkeit Europas werden“, so der Vizechef des russischen Sicherheitsrats auf Telegram.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warf Medwedew vor, sein Land in den Bankrott treiben zu wollen. Das sei die „geheime Absicht der Masochisten aus Brüssel“. Medwedew warnte die Europäer zudem vor weiteren Folgen der Sanktionen, die wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine gegen sein Land verhängt wurden. Als Beispiele nannte er eine Hyperinflation, die dann „nicht länger den bösen Russen zugeschrieben werden“ könne, sowie einen Mangel an Grundnahrungsmitteln. Die vielen Flüchtlinge aus der Ukraine könnten außerdem eine „Welle von Gewaltverbrechen“ zu Folge haben.
Medwedew schwärmt von „offenem Eurasien“
Medwedew war von 2008 bis 2012 Präsident, zwischen zwei Amtszeiten von Wladimir Putin, der bis heute regiert. Noch schärfer als dieser in seinen öffentlichen Äußerungen hatte Medwedew in den vergangenen Wochen Stimmung gegen die Ukraine gemacht. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Ukraine das gleiche Schicksal erleiden würde wie das Dritte Reich, hetzte er Anfang April auf Telegram: „Das ist der Weg für so eine Ukraine.“ Aber der Zusammenbruch könne den Weg für „ein offenes Eurasien von Lissabon bis Wladiwostok“ öffnen.
Finnland und Schweden vor NATO-Beitritt gewarnt
Erst am Donnerstag hatte die derzeitige Nummer zwei des russischen Sicherheitsrats gewarnt, dass Russland Atomwaffen in der Nähe der drei baltischen Staaten und Skandinaviens stationieren würde, falls Finnland oder Schweden sich für einen NATO-Beitritt entscheiden sollten. Bisher arbeiten die Länder zwar mit dem Verteidigungsbündnis eng zusammen, sind aber keine Mitglieder.
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