In Kriegszeiten werden von beiden Konfliktparteien gerne Soldaten als Helden inszeniert, die oft besonders eindrucksvoll für ihr Land kämpfen. Dabei spielen sich wahrhaftig heldenhafte Szenen sehr oft von der Öffentlichkeit unbemerkt ab - nun dokumentiert ein Video aus dem ukrainischen Charkiw eine ebensolche Geschichte. Trotz Bombenhagels harrt darin ein Sanitäter neben einer verletzten Frau aus.
Das Video ist an Brisanz kaum zu überbieten: Zu sehen ist dabei ein Rettungsteam, das kurz nach einem russischen Bombenangriff auf die zweitgrößte Stadt der Ukraine eine durch Granatsplitter verletzte Frau versorgt.
„Bleib liegen!“
Plötzlich sind jedoch wieder Raketeneinschläge zu hören und die ringsum stehenden Personen ergreifen die Flucht in den nächstgelegenen Bombenkeller. Ein Sanitäter steht der Frau jedoch weiter bei: „Bleib liegen“, ruft er ihr zu, hält ihre Hand und lässt sie in dem Chaos nicht alleine. Just in dem Moment flüchten sich sogar ukrainische Soldaten neben ihnen ins Haus.
Während die Situation für die Beteiligten laut ukrainischen Medien relativ glimpflich verlaufen sein soll, wurden bei dem neuerlich schweren Angriff auf die Stadt mindestens fünf Menschen getötet, 13 weitere verletzt. Der Sanitäter wird von der Bevölkerung nun aber als „wahrer Held des Krieges“ geachtet.
Verbotener „Double Tap“-Angriff
Russland soll dabei eine bereits in Syrien erprobte, sogenannte Double Tap-Strategie angewandt haben - ein einfaches, aber verheerendes Prinzip. Zunächst wird dabei ein Angriff aus der Luft durchgeführt. Dann warten die Streitkräfte ab, bis Rettungskräfte, Krankenwäge und weitere Helfer eintreffen, um dann erneut Bomben vom Himmel fallen zu lassen.
So lässt sich nicht nur die Opferzahl immens steigern, sondern der Gegner auch massiv zermürben. Diese Art von Luftangriff gilt jedoch nicht zu Unrecht als Kriegsverbrechen.
Selenskyj drängt auf mehr Waffen
Die Ukraine fordert nun einmal mehr Hilfe aus dem Ausland - es brauche dringend schwere Waffen, so Präsident Wolodymyr Selenskyj. „Diejenigen, die Waffen zur Verfügung haben und diese zurückhalten, müssen wissen, dass das Schicksal dieser Schlacht auch von ihnen abhängt“, so der Präsident in einer Videoansprache.
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