Jetzt ist es auch schon wieder eine Woche her, dass Karl Nehammer bei Putin war, und man diskutiert immer noch über die bizarre Leerfahrt nach Moskau.
Übrig geblieben sind von diesem weltpolitischen Aktionismus bloß innenpolitische Fragen über das merkwürdige Beraterteam an der Regierungsspitze, das vor allem aus der Frau des Kanzlers und dem ehemaligen „Bild“-Chefredakteur zu bestehen scheint.
Dagegen wäre gar nicht viel einzuwenden, wenn der Nachfolger von Sebastian Kurz als ÖVP-Chef (Nehammer soll am 14. Mai in die Funktion gewählt werden) mehr als spektakuläre Bilder zu bieten hätte. Aber man weiß bisher nicht, was der Kanzler politisch will.
In anderen Ländern werden bereits Pläne für eine Kriegswirtschaft vorbereitet. Das klingt martialischer als es ist. Dabei ist es nur eine vorausschauende Politik für den Fall, dass Putins Krieg länger dauert und die Folgen für Europa schmerzhafter werden als sie es ohnehin schon sind.
Mit der Ankündigung, man wolle Windräder bauen und ein paar Gutscheine unters Volk bringen, wird der Krise schwer beizukommen sein. Viele Menschen wissen schon jetzt nicht mehr, wie sie die horrenden Rechnungen für Strom, Gas und die Miete bezahlen sollen. Und da ist von den Kosten für die Schulartikel der Kinder oder Besuchen beim Zahnarzt oder Optiker noch gar nicht die Rede.
Da darf man mit wachsender Ungeduld fragen, welche wirtschafts- und sicherheitspolitischen Ideen der Kanzler eigentlich hat?
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