Bundesheer-Pensionisten droht der Rausschmiss aus ihren Wohnungen! Für den Ruhestand wurden die ehemaligen Dienstwohnungen in der General-Albori-Straße in Elsbethen (Salzburg) nur mehr auf drei Jahre befristet vermietet. Diese Verträge laufen bei vielen demnächst ab. Auf die Beamten in Ruhe wartet eine ungewisse Zukunft.
2008 hat sich alles geändert. Seit damals gibt es für Bundesheer-Bedienstete im Ruhestand nur mehr die Möglichkeit, befristet in ihren vormaligen Dienstwohnungen zu bleiben – dort, wo ihre Beziehungen entstanden und ihre Kinder aufgewachsen sind.
Seit 1980 wohnt Horst Georg S. in der General-Albori-Straße in Elsbethen. Bis 2018 war er Vizeleutnant, seitdem ist der Beamte im Ruhestand. Aus seiner Wohnung muss S. im Juli raus. Sollte nicht noch ein Wunder geschehen. „Nach meiner Pensionierung wurde mein Vertrag einmalig um drei Jahre verlängert. Alle Briefe bisher, jeder Versuch auf Verlängerung, alles erfolglos.“
Angst vor dem Auszug und der Wohnungssuche
So wie S. geht es in der Siedlung einigen Heerespensionisten. Sechs Mieter sprachen mit der „Krone“. Sie sind zum Teil gesundheitlich geplagt, alle stehen sie in den nächsten Monaten vor dem Vertragsende – und dem Rausschmiss. „Es ist die Ungewissheit, die uns Angst macht“, sagt Christine S., deren kranker Ehemann beim Heer war.
„Für uns Beamte in Ruhe ist das eine Frotzelei“
„Für uns Beamte in Ruhe ist das eine Frotzelei“, erklärt Josef S., der mit Gattin Dagmar bereits auf Wohnungssuche ist. Eine andere, vergleichbare Wohnung gibt es für sie schlichtweg nicht. „Der freie und auch der geförderte Wohnungsmarkt ist für Pensionisten praktisch tot“, sagt Horst Georg S. In Elsbethen wurden 2021 keine geförderten Wohnungen fertig oder übergeben. In anderen Orten und in der benachbarten Stadt Salzburg wären sie als Elsbethener nicht berechtigt, eine geförderte Wohnung zu mieten.
Bisher keine Antwort
So bleibt den Heerespensionisten nur das Hoffen auf ein Umdenken ihres ehemaligen Arbeitgebers. In ihrer Sache ist eine Stelle im Verteidigungsministerium zuständig. Eine „Krone“-Anfrage blieb bisher unbeantwortet. Christine S. erhielt im Herbst von dort ein Schreiben – sie müsse sich um ihre Zukunft nicht sorgen. Es gebe in der Walser Kaserne ja noch immer ein Notfallzimmer, heißt es aus Wien.
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