Klartext von ÖSV-Chef

Wilde Ski-Weltcup-Pläne: „Noch ohne Hand und Fuß“

Wintersport
19.04.2022 07:26

Zweimal nach Nordamerika, dazu auch noch nach China. Kombinationen aus Abfahrt/Super-G sowie Riesentorlauf/Slalom, Sprintrennen in Wengen oder Kitzbühel. Herbert Mandl bleibt aber ganz cool, wenn er mit den Revolutionspapieren von Johan Eliasch konfrontiert wird: „Da gibt es noch viel, viel zu besprechen.“ Und: „Ein Schnellschuss, noch nicht durchdacht, ohne Hand und Fuß!“

Und so wird es auch bei den Kalender-Meetings am 9. und 10. Mai sein. Es ist davon auszugehen, dass es Veto-Stimmen hageln wird, sollte FIS-Boss Johan Eliasch mit der Brechstange seine Ideen schon ab dem kommenden Winter durchboxen wollen. Nicht, weil man sich neuen Plänen verschließt. Sondern, weil diese noch unausgegoren sind.

  • Bis zu zehn „neue Kombis“ soll es laut Eliasch schon kommende Saison geben. „Ein Schnellschuss, noch nicht durchdacht, ohne Hand und Fuß“, sagt Mandl klar. Nach welchem Reglement wird gewertet? Werden die Zeiten addiert? Oder die dabei geholten Weltcup-Punkte zusammengezählt? Nur einige der vielen noch zu klärenden Fragen.
  • Dass der Weltcup gleich zweimal (im Spätherbst und dann auch noch im März) in Nordamerika Station machen und auch noch in China fahren soll, sorgt überall für Kopfschütteln. „Schon alleine aus Kostengründen sind drei derart massive Reisen für alle Teams keinesfalls erstrebenswert“, weiß Mandl. Und wirklich zeitgemäß (Stichworte CO2-Ausstoß, Umweltschutz) sind derartige Vielflieger-Planungen sowieso nicht.

Dass Eliasch derzeit wild mit Ideen um sich schmeißt, ist natürlich kein Zufall. Er will Aufbruchsstimmung verbreiten, zum Nachdenken anregen. „Für kommende Saison ist das alles unmöglich realisierbar“, bleibt Mandl gelassen, sieht die Ideen als Zukunftsoptionen. 

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(Bild: KMM)



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