Obwohl das Konzentrationslager Gunskirchen eines der größten Außenlager des KZ Mauthausen war, ist es in der Öffentlichkeit wenig bekannt. „Anders als in Gusen, Ebensee oder Melk, wo es eigene Lern- und Gedenkorte gibt, existieren hier nur ein Mahnmal an der B1 sowie ein Gedenkstein mit Tafel am ehemaligen Lagergelände“, sagt Robert Eiter vom Mauthausen Komitee (MKÖ), der sich seit den späten 1970er Jahren zum Thema Außenlager Gunskirchen engagiert.
Informationen folgen
Zwar wird an jedem Jahrestag der Befreiung eine internationale Feier durchgeführt, doch Interessierte, die das frühere KZ-Gelände zwischen den Jahrestagen besuchen, erhalten keine Informationen. Laut Eiter soll sich das ändern: „Wir wollen einen würdigen Lern- und Gedenkort errichten – denken etwa an Info-Stelen, bei denen man durch QR-Codes auch Fotos, Dokumente und vieles mehr im Internet abrufen kann.“
Crowdfunding-Kampagne
Ein Grundkauf wurde eingeleitet. „Wir haben einen großen Schritt getan und 4000 Quadratmeter des ehemaligen KZ-Geländes erworben“, berichtet MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi. Auch die Fundamente einer Baracke würden auf diesem Waldstück liegen. Der bisherige Eigentümer Florian Fritsch, Aufsichtsratschef der Richter Pharma AG, sei dem MKÖ sehr entgegengekommen: „Wir haben den Grundkauf vorfinanziert. damit diese Chance genutzt wird. Doch haben wir nicht annähernd die Mittel, um die Kosten für das 90.000-Euro-Projekt selbst zu tragen und starten deshalb eine Crowdfunding-Kampagne.“
Wir haben den Grundkauf vorfinanziert. damit diese Chance genutzt wird. Doch haben wir nicht annähernd die Mittel, um die Kosten für das 90.000-Euro-Projekt selbst zu tragen und starten deshalb eine Crowdfunding-Kampagne.
Willi Mernyi, Mauthausen Komitee Vorsitzender
Gedenken ohne Offizielle aus Russland und Belarus
Die traditionelle Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am 15. Mai soll heuer übrigens ohne russische und belarussische Offizielle stattfinden. Die Botschafter beider Länder wurden wegen des Kriegs in der Ukraine in einem Mail gebeten, nicht teilzunehmen. Begründung der zuständigen Komitees: „Eine Teilnahme wäre unvereinbar mit dem Mauthausen-Schwur der überlebenden Häftlinge und deren Wunsch nach Friede und Freiheit.“
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