Omikron erhöht Risiko

Gefahr von Corona-Reinfektion massiv gestiegen

Wissenschaft
19.04.2022 16:48

Mehr als vier Millionen Infektionen mit Covid-19 sind bislang seit Beginn der Corona-Pandemie in Österreich gezählt worden. Bisher ging man davon aus, dass eine neuerliche Ansteckung (Reinfektion) mit der Krankheit erst nach 60 Tagen oder mehr auftreten kann. Doch neue Studien, unter anderem aus Belgien, zeigen, dass mit dem Auftreten der Omikron-Variante Reinfektionen schon nach weniger als zwei Monaten nach der Genesung immer häufiger diagnostiziert werden.

Vor allem seit Anfang des Jahres nehmen sogenannte Reinfektionen - von der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC als zwei positive Tests im Abstand von weniger als 60 Tagen definiert - mit dem Erreger SARS-CoV-2 immer mehr zu. Bis Ende März etwa waren bereits 13,01 Prozent der Corona-Fälle hierzulande neuerliche Ansteckungen mit Covid-19.

(Bild: Wenzel Markus)

Bereits mehr als vier Millionen Corona-Fälle gab es seit Beginn der Pandemie in Österreich, 8,32 Prozent davon waren bislang Reinfektionen. Von diesen wiederum entfallen 96 Prozent auf die Omikron-Variante des Coronavirus, wie der Gesundheitsökonom Florian Bachner von der Gesundheit Österreich (GÖG) vergangene Woche gegenüber Ö1 erklärte.

Bis Ende März bereits 13 Prozent Reinfektionen
Gerade einmal 52 Reinfektionen gab es im Pandemiejahr 2020 laut Angaben der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Im Vorjahr waren es dann aber schon 13.089 erneute Covid-Infektionen von bereits Genesenen in Österreich. Heuer waren bis Ende März bereits 13,01 Prozent der Corona-Fälle hierzulande neuerliche Ansteckungen mit Covid-19.

War man bisher davon ausgegangen, dass eine neuerliche Ansteckung mit Covid-19 erst nach frühestens zwei Monaten erfolgen kann, zeigen neue Untersuchungen nun, dass dies schon deutlich früher möglich ist. So zeigt eine britische Studie, dass seit der Dominanz von Omikron das Risiko für eine Reinfektion 16-mal so hoch ist wie bei früheren Varianten (etwa Delta) des Virus. In Österreich ist das Risiko laut AGES-Angaben rund 13-mal so hoch.

Vor allem ungeimpfte Junge und Ältere gefährdet
Diese Daten werden auch von einer neuen Studie aus Belgien gestützt. In dieser wird etwa das Beispiel eines Patienten, der 39 Tage nach einer Erkrankung mit der Delta-Variante von SARS-CoV-2 positiv auf die Omikron-Variante BA.1 getestet wurde. Laut der Untersuchung wurden solch frühe Reinfektionen vor allem bei jungen ungeimpften Patienten unter zwölf Jahren beobachtet.

In Dänemark erhobene Daten zum Thema Reinfektion deuten darauf hin, dass solche neuerlichen Infektionen mit Covid-19 in der Regel zu einer milden Erkrankung führen, die keinen Spitalaufenthalt erforderlich machen. Auch bei älteren Patienten sind Ungeimpfte und solche mit einer Basisimpfung anfälliger für Reinfektionen als Patienten, die bereits eine Auffrischimpfung erhalten haben, so die Forscher des Universitätsspital in Leuven (Belgien).

Vor allem mit Omikron ist das Risiko einer Reinfektion deutlich gestiegen. Der Grund ist wahrscheinlich der meist mildere Krankheitsverlauf. Denn wer nicht so schwer erkrankt, der bildet auch weniger Antikörper und T-Zellen. Die Folge: Man wird anfälliger für eine wiederholte Infektion mit derselben Virus-Variante.

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