Die Preise für Gas, Strom, Öl und Co. sind in Salzburg zuletzt explosionsartig gestiegen. Sie sind ein Hauptgrund, warum die Lebensmittel immer teurer werden und damit auch der Besuch im Gasthaus. Wirtesprecher Pühringer erwartet 20 Euro für ein Schweinswiener inklusive kleinem Bier: „Diese magische Marke dürfte bald fallen!“
Mittagsbesuch am Dienstag im Kuglhof in Salzburg-Maxglan. 12,90 Euro für ein Wiener Schnitzel mit Fleisch vom steirischen Strohschwein, dazu ein kleines Pils für 3,80. Ergibt in Summe 16,80 Euro. Das gängige Bier-Schnitzel-Menü ist somit nur unwesentlich teurer als in Vor-Pandemie-Zeiten um 2020.
Doch nun trifft Salzburg der Schnitzel-Hammer – mit voller Wucht. Mit heute, Mittwoch, sind die 12,90 Euro für eine der Lieblingsspeisen der Österreicher im Kuglhof Vergangenheit. „Wir haben die Speisekarte überarbeitet. Das Schnitzel kostet einen Euro mehr“, erzählt Peter Preslmayr.
Fette und Speiseöle sind an Benzinpreise gekoppelt
Der Chef des Traditionsgasthauses hat wie seine Gastro-Kollegen keine andere Wahl. „Uns galoppieren die Preise völlig davon“, sagt etwa Ernst Pühringer, der Salzburger Wirtesprecher. Jene Teuerung, die gerade in die Preise eingearbeitet ist, dürfte erst der Anfang einer Reihe notwendiger Preis-Adaptionen sein. Im Vergleich zum März des Vorjahres sind diverse Grundnahrungsmittel wie Butter und Mehl schon um mehr als 40 Prozent gestiegen. Jetzt kommt aber erst der Krieg in der Ukraine dazu, hat sich nicht nur die Lage am Energie-Sektor weiter zugespitzt, sondern auch jene etwa am Weizen-Markt. Die Ukraine ist bekanntlich Europas Kornkammer. Wie und ob Getreide heuer überhaupt seinen Weg in den Westen findet, steht in den Sternen. „Allein das Speiseöl ist seit Anfang des Jahres um zumindest 40 Prozent teurer geworden. Das Problem ist, dass Fette und Speiseöle an den Benzinpreis gekoppelt sind. Aber auch Brösel und Eier etwa haben sich in kurzer Zeit um rund zwölf Prozent verteuert“, führt Pühringer weiter aus.
„Gastroküchen benötigen sehr viel Energie“
Die Folgen sind gravierend. Pühringer: „Es geht ja nicht nur um die Lebensmittelpreise. Gastro-Küchen sind extrem Energie-intensiv, sie brauchen viel Strom. Das wird sich im Preis erst niederschlagen!“ Das beliebte Wiener Schnitzel mit ordentlichem, heimischem Fleisch und kleinem Bier für unter 17 Euro wird’s bald nicht mehr geben: „Die magische Marke von 20 Euro wird demnächst fallen“, fürchtet Pühringer.
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