Alarm in Salzburg-Sam! Ein Mann, bewaffnet mit einem Sturmgewehr, soll am Mittwoch in eine geschützte Werkstätte in der Warwitzstraße eingedrungen sein. Das bestätigte auch die Auswertung von Überwachungsvideos durch die Polizei. Die meisten Personen konnten rasch in Sicherheit gebracht werden. Allerdings mussten die Kinder aus dem Betriebskindergarten, die das Gebäude aus Sicherheitsgründen nicht verlassen konnten, bis zum Ende des Einsatzes ausharren. Polizisten beschützten die Kleinen vor Ort, der Gang ins Freie wäre nämlich zu gefährlich gewesen. Gefunden haben die Beamten den Unbekannten am Gelände schließlich aber nicht.
Zuerst waren Polizeistreifen und die neu geschaffene „Schnelle Interventionsgruppe“ (SIG) vor Ort und umstellten das Betriebsgelände. Daraufhin durchsuchten Einsatzkräfte der Spezialeinheit Cobra, der SIG und andere Polizeibeamte das Gebäude in Salzburg-Sam akribisch. Über dem Stadtteil kreiste ein Hubschrauber, die Warwitzstraße wurde gesperrt und auch eine Drohne war im Einsatz. Nach mehr als zwei Stunden dann Entwarnung: Der Verdächtige wurde nicht am Gelände gefunden.
Als klar war, dass sich der Unbekannte nicht mehr im Gebäude aufhält, konnten auch die sichtlich mitgenommenen Kinder das Gebäude verlassen. Diese wurden von Einsatzkräften des Kriseninterventionsteams in Empfang genommen und umsorgt.
So eine Situation mit so viel Ungewissheit ist natürlich sehr schwierig für die Menschen. Viele von ihnen haben Fragen auf die es keine Antworten gibt. Wir sind hier, um ihnen beizustehen.
Ingo Vogl, Leiter Kriseninterventionsteam
Phantom mit Tarnhose
Sicher ist: Ein Mann mit Tarnhose und einem waffenähnlichen Gegenstand hat das Gebäude zur Mittagszeit betreten. Eine Videoauswertung belegt die Wahrnehmungen eines Zeugen, der bei der Polizei Alarm geschlagen hatte. Die Polizei sucht nun im Nahbereich und im restlichen Stadtgebiet intensiv nach dem Phantom.
Eine Person hat das Areal mit einem Tarnanzug und einem waffenähnlichen Gegenstand betreten. Möglich ist, dass die betreffende Person das Gelände auf der Rückseite verlassen hat.
Hans Wolfgruber, Polizei Salzburg
„Wir waren gerade beim Essen und plötzlich hat jemand geschrien, dass wir alle rausmüssen“, erzählt Roland H., der im Betrieb arbeitet. „Als wir dann draußen waren, sind uns schon die Polizisten mit Sturmgewehren entgegengekommen“, so der Augenzeuge. „Zuerst dachte ich, es ist eine Übung, aber dann war mir schnell klar, dass das ernst sein muss“, sagt ein Arbeitskollege von H.
Rund 300 Personen wurden von der Polizei aus den geschützten Werkstätten und den umliegenden Gebäuden gebracht. Verletzt wurde niemand, dem Vernehmen nach musste aber eine Person aufgrund einer Hyperventilation behandelt werden. Der Rettungsdienst war mit sechs Rettungswagen und einem Notarzt vor Ort. Das Kriseninterventionsteam betreute die betroffenen Menschen.
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