Die stark steigenden Preise treffen nicht alle gleich: Die wohlhabendsten zehn Prozent der Haushalte müssen lediglich 60 Prozent ihres Einkommens für die Lebenshaltungskosten ausgeben und können 40 Prozent auf die hohe Kante legen. Die zehn Prozent der Haushalte mit den niedrigsten verfügbaren Einkommen können hingegen nur 68 Prozent ihrer Konsumausgaben finanzieren, der Rest muss über Ersparnisse oder Verschuldung gedeckt werden. So die trockene Analyse der Statistik Austria.
Im Klartext: Die Mehrheit der Bevölkerung kommt mit ihrem Einkommen mehr oder weniger gut durch. Das gilt leider nicht für alle. Immer mehr tappen in die Armutsfalle: Das sind allein lebende Frauen bzw. Alleinerzieherinnen, Singles, Familien mit mindestens drei Kindern und Sozialleistungsempfänger. Wenn es da zu einem Job-Verlust oder zu einer Scheidung kommt, wenn die Wohnung gekündigt wird und wenn der Kredit nicht mehr bedient werden kann, dann wird die Armut zum ungebetenen Gast.
Die Erfahrung der Sozialarbeiter zeigt: Die echte Armut kommt leise daher. Betroffene schämen sich, wenn es sich finanziell nicht mehr ausgeht, es braucht Mut, sich die Lage einzugestehen.
In so einer Phase zunehmender Armut ist die öffentliche Hand gut beraten, üppige Steuermehreinnahmen (wegen der gestiegenen Preise) gezielt für die Betroffenen einzusetzen. Nicht mit der Gießkanne, sehr wohl aber mit gutem Augenmaß.
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