Die Verbraucherpreise ziehen in Österreich weiter kräftig an. Die Inflationsrate kletterte im März im Jahresvergleich auf 6,8 Prozent. Damit hat die Teuerung den höchsten Wert seit November 1981 erreicht, als die Inflationsrate sieben Prozent betrug. Die stärksten Preistreiber waren die Spritpreise sowie weiterhin hohe Preise für Haushaltsenergie. Gegenüber dem Vormonat Februar stieg das durchschnittliche Preisniveau um 2,1 Prozent.
Die Preise für Treibstoffe verteuerten sich im März im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte (plus 50,7 Prozent). Wohnung, Wasser und Energie kosteten durchschnittlich um 9,7 Prozent mehr, wobei hier vor allem ein Preissprung bei Haushaltsenergie ins Gewicht fiel (plus 33,5 Prozent).
„Das Leben in Österreich hat sich nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine so stark verteuert wie seit über 40 Jahren nicht mehr“, erklärte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Opposition fordert Entlastungen
SPÖ, FPÖ und NEOS forderten angesichts der gestiegenen Verbraucherpreise weitere Entlastungen für die Bevölkerung. SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch kritisierte die bisher von der Regierung gesetzten Maßnahmen als „halbherzig“ und forderte etwa eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes sowie eine baldige Pensionsanpassung. Für einen „Schutz vor der Kostenlawine“ machte sich auch FPÖ-Chef Herbert Kickl stark.
NEOS-Wirtschaftssprecher Gerald Loacker pochte auf weitere Entlastungsschritte, etwa über „die sofortige und rückwirkende Abschaffung der Kalten Progression, eine Reduktion der energiebezogenen Abgaben (...) sowie über eine gezielte Unterstützung jener Haushalte und Unternehmen, die von der Teuerung besonders stark betroffen sind“.
Inflation im Euroraum kletterte auf Rekordwert von 7,4 Prozent
Im Euroraum kletterte die Inflation auf einen Rekordwert von 7,4 Prozent. Haupttreiber waren die stark gestiegenen Energiepreise. Sie verteuerten sich im März um 44,4 Prozent. Lebensmittel, Alkohol und Tabak kosteten fünf Prozent mehr. Die niedrigsten jährlichen Zuwachsraten wurden in Malta (4,5 Prozent), Frankreich (5,1) und Portugal (5,5) gemessen, die höchsten in Litauen (15,6), Estland (14,8) und Tschechien (11,9). Österreich lag unter dem EU-Schnitt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.