Falschmeldung im TV
Panik in Taiwan nach Bericht über Angriff
Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine gibt es Befürchtungen, dass auch die Volksrepublik China ihre wiederholten Drohungen mit der Eroberung der Insel Taiwan, die die Führung in Peking als Teil des eigenen Territoriums ansieht, wahr machen könnte. Zuletzt übte das chinesische Militär unterschiedliche Angriffsszenarien. Nun sorgte eine Falschmeldung im taiwanesischen Fernsehen für Panik in der Bevölkerung.
„Neu-Taipeh ist von Raketen der kommunistischen Kräfte Chinas getroffen worden“, hieß am Mittwoch kurz nach 7 Uhr (Ortszeit) in einem Beitrag des Senders CTS. Später hieß es, im Hafen der taiwanesischen Hauptstadt seien Schiffe und Infrastruktur zerstört worden. Diese Breaking-News-Meldungen liefen am unteren Rand des Bildschirms als Insert während eines Berichts über die Corona-Situation in Taiwan.
„Bahnhof gesprengt“, „Kernkraftwerk abgeschaltet“
In den folgenden Minuten wurden die schockierten Zuseher von einer Reihe weiterer beängstigender Nachrichten bombardiert: „Feindliche Spione“ sollen einen Bahnhof gesprengt haben bzw. sei auch ein Passagierflugzeug abgestürzt. Als wäre das noch nicht genug, wurde auch ein Erdbeben vermeldet, woraufhin ein Atomkraftwerk habe abgeschaltet werden müssen.
Partei fordert Aus für TV-Sender
Auf diese Berichte wurden auch die Streitkräfte und andere Sicherheitseinrichtungen der Insel aufmerksam. Ein paar Anrufe später klärte sich das Ganze auf, die Alarmierung wurde aufgehoben und der Fernsehsender entschuldigte sich bei der Bevölkerung für die Falschmeldung. Es habe sich um Übungsmeldungen für die Einsatzkräfte gehandelt, die versehentlich gesendet worden seien. Die Leitung der Fernsehanstalt versprach, dass die Verantwortlichen bestraft würden.
Die Oppositionspartei Kuomintang fordert aber mehr: Dem Sender solle wegen dieses fatalen Vergehens die Lizenz entzogen werden.
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