Wäre nicht gerade Ostern gewesen, hätte die rührselige Story des 21-jährigen Angeklagten auch als Weihnachtsgeschichte getaugt. Wegen gewerbsmäßigem Diebstahl musste sich der werdende Vater gestern am Landesgericht Feldkirch verantworten. Ein Jahr Haft, lautete am Ende das nicht rechtskräftige Urteil.
Wie groß das Leid innerhalb der Familie des Angeklagten sein muss, lässt sich an den vermeintlichen Verzweiflungstaten des 21-jährigen Angeklagten nur erahnen: Kranke Mutter, arme Brüder, noch ärmere Schwestern in Rumänien und eine schwangere Freundin. Klar, dass einer dafür Sorge tragen muss, dass es ihnen besser geht. In dem Fall ist es der einschlägig Vorbestrafte, der die Kohle heranschafft. Aber nicht mit Arbeit, sondern mit Einbruchsdiebstählen, die er im Dezember des vergangenen Jahres in Bregenz begeht.
So steigt er mit einem Komplizen in ein Restaurant ein und klaut dort zwei Tresore samt Inhalt. Rund 35.000 Euro befinden sich darin. Weiters bricht er in ein Handygeschäft ein, wo er drei Mobiltelefone im Wert von über 3000 Euro, Bargeld und eine Armbanduhr fladert. Die Waren bietet er zum Teil im Internet zum Verkauf an. Ein Einbruch in ein weiteres Geschäft scheitert, weil der Alarm losgeht. Als er kurz als Gebäudereiniger in einer Firma im Oberland arbeitet, fegt er mit seinem Onkel neben Staub und Schmutz, auch gleich ein paar Spinde leer.
Für die Staatsanwältin ist klar: Der Angeklagte ist Teil eines kriminellen Familienunternehmens. Zwar beteuert der Rumäne die Taten aufs Tiefste. Das Urteil lautet trotzdem ein Jahr Haft.
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