Angebliches Massengrab
Frankreich: Wagner-Söldner fingierten Mali-Gräuel
Frankreich bezichtigt russische Söldner in Mali, ein angeblich von französischen Soldaten angelegtes Massengrab fingiert zu haben. Auf einem der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag zur Verfügung gestellten französischen Drohnen-Video sind Soldaten zu sehen, die in der Nähe eines Militärstützpunkts im Norden Malis Leichen mit Sand bedecken. Der französische Generalstab erklärte dazu, dass auf dem Video Söldner der russischen Gruppe Wagner zu sehen seien.
Dem französischen Militär zufolge wurde der Account „sehr wahrscheinlich von Wagner angelegt“. Durch das Drohnen-Video und die Twitter-Botschaften könne eine „direkte Verbindung zwischen dem, was die Wagner-Söldner tun, und dem, was fälschlicherweise dem französischen Militär zugeschrieben wird“, hergestellt werden. Demnach handle es sich nur um ein Beispiel für zahlreiche „Informationsangriffe“ auf den französischen Militäreinsatz Barkhane in den vergangenen Monaten.
„Das haben die Franzosen zurückgelassen, als sie den Stützpunkt in Gossi verließen. Dies sind Ausschnitte aus einem Video, das nach ihrer Abreise aufgenommen wurde! Darüber können wir nicht schweigen!“, wird ein Ex-Soldat zitiert.
Gräueltaten auch von malischen Truppen verübt
Die malischen Truppen und ihre „Berater“ werden selbst zahlreicher Gräueltaten beschuldigt. Die UNO hatte den westafrikanischen Krisenstaat erst am Mittwoch aufgefordert, ihren Ermittlern freien Zugang zu dem Dorf Moura zu gewähren, in dem bei einem Massaker in der Zeit vom 23. bis 31. März insgesamt 300 Zivilisten getötet worden sein sollen. Die Militärjunta in der Hauptstadt Bamako hatte erklärt, dass in Moura 203 Dschihadisten „neutralisiert“ worden seien. Augenzeugen berichteten der Organisation Human Rights Watch (HRW) jedoch, dass dort zahlreiche Zivilisten getötet worden seien.
Die französischen Truppen hatten erst am Dienstag die Basis in Gossi an die malischen Streitkräfte übergeben. Dort waren zuvor 300 Franzosen stationiert. Der französische Generalstab hatte bereits davor gewarnt, dass er nach der Übergabe mit Falschinformationskampagnen rechne. 72 Soldaten des österreichischen Bundesheers sollen bis auf Weiteres in Mali stationiert bleiben.
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