Elon Musk hat nach eigenen Angaben Finanzierungszusagen über 46,5 Milliarden Dollar (43 Milliarden Euro), um ein Übernahmeangebot für Twitter auf die Beine zu stellen. Er erwäge, ein formelles Gebot an alle Aktionäre für die ausstehenden Aktien des Online-Dienstes zu starten, hieß es in einer Mitteilung bei der Börsenaufsicht SEC am Donnerstag. Musk habe Zusagen für Kredite über gut 25 Milliarden Dollar und wolle darüber hinaus Aktien im Wert von rund 21 Milliarden Dollar einbringen.
Musk führt einer Zeitung zufolge auch Gespräche mit der Beteiligungsgesellschaft Thoma Bravo über eine Partnerschaft bei seiner geplanten Übernahme von Twitter. Die auf die Technologiebranche fokussierte Firma könne der Schlüssel dazu sein, dass Musk ein verbindliches Angebot für den Kurznachrichtendienst vorlege, berichtete die „New York Post“ unter Berufung auf zwei dem Vorgang nahestehende Personen. Eine Stellungnahme des Milliardärs wie auch von Twitter und Thoma Bravo lagen zunächst allerdings nicht vor.
Der E-Auto-Pionier hatte vergangene Woche angekündigt, dass er Twitter kaufen und von der Börse nehmen wolle. Er nannte dabei einen Preis von 54,20 Dollar pro Aktie, was einem Gesamtwert von rund 43 Milliarden Dollar (aktuell rund 39,5 Milliarden Euro) entspräche.
Twitter ergriff Abwehrmaßnahmen
Der Twitter-Verwaltungsrat setzte daraufhin eine Abwehrmaßnahme in Gang, bei der andere Aktionäre günstiger Anteile hinzukaufen können, sobald ein Aufkäufer wie Musk die Marke von 15 Prozent überschreitet. Das würde seine Beteiligung verwässern. Musk kaufte sich in den vergangenen Monaten einen Anteil von gut 9 Prozent des Unternehmens zusammen. Zugleich hält sich Twitter die Möglichkeit offen, bei einem passenden Preis einem Deal zuzustimmen.
Die Anleger zweifeln auch nach Bekanntgabe der Finanzierungszusagen daran, dass Musk ans Ziel kommen wird: Die Twitter-Aktie lag im frühen US-Handel mit einem Plus von 0,3 Prozent bei gerade einmal rund 47 Dollar.
Tesla-Chef Musk ist die mit Abstand reichste Person der Welt. Das Vermögen besteht aber fast ausschließlich aus Aktien des Elektroauto-Herstellers und seiner Weltraumfirma SpaceX, so dass er für einen Twitter-Kauf auch zu Krediten greifen müsste.
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