Ab in den Stephansdom!

Vor 70 Jahren wurde die Pummerin verabschiedet

Oberösterreich
22.04.2022 20:30

70 Jahre ist es her, dass die Pummerin, Österreichs größte und schwerste Glocke, in Linz verabschiedet wurde, um im Stephansdom dem Himmel näher zu kommen. Vor dem Linzer Landhaus (Südportal) erinnert der Umriss der Glocke daran. Dort fanden sich am Jahrestag LH Thomas Stelzer, Bischof Manfred Scheuer, Isolde Perndl von der OÖ Landeskultur sowie Künstler Fadi Dorninger zum Gedenken ein.

Am 25. April 2022 jährt sich die Verabschiedung der Pummerin in Linz zum 70. Mal. Die OÖ Landes-Kultur GmbH nimmt dies zum Anlass und erinnert daran am 23., 24. und 25. April 2022 mit einem Tonwerk von Fadi Dorninger. Dorninger nahm das Glockengeläut der Pummerin auf und wandelte den Sound in eine künstlerische Komposition um. Das Soundstück wird bis zu zehn Minuten andauern und erklingt an den drei Tagen jeweils zur vollen Stunde im Durchgang des Landhaus zwischen Promenade und Klosterstraße (zwischen 8 und 18 Uhr).

Unerhörtes hörbar machen
„Den Klang der Pummerin kenne ich seit meiner Kindheit, seit meinem ersten “Prosit Neujahr„ um Mitternacht. Und die Pummerin kam immer aus dem Radio, jedes Jahr, ganz verlässlich. Und wenn man einen Klang so gut kennt, dann ist es für einen Klangkünstler eine Kür ihn zu “Remixen„, die Tonhöhe und den Rhythmus zu verändern, aus dem Glockenklang der Pummerin unerhörtes hörbar zu machen“, erklärt Wolfgang Fadi Dorninger.

Arbeitsdokumentation in der Glockengießerei St. Florian (Bild: Max Eiersebner)
Arbeitsdokumentation in der Glockengießerei St. Florian

Ein Symbol des Friedens
„Die aus Oberösterreich stammende Pummerin ist ein Symbol des Friedens. Ein Symbol, das gerade in diesen Zeiten wichtiger ist denn je und bewusst gemacht werden sollte. Ihren tief-schwingenden und bewegenden Klang verbinden viele Menschen auch mit Zuversicht und Hoffnung“, so Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.

Aufstellung der Pummerin beim Francisco Carolinum (Bild: Max Eiersebner)
Aufstellung der Pummerin beim Francisco Carolinum

Sehnsucht nach Freiheit und Frieden
„Ut sit Pax in Libertate - damit Friede sei in Freiheit“ - so lautet die Inschrift auf der neuen Pummerin, die vor 70 Jahren in St. Florian gegossen und hier in Linz verabschiedet wurde. Wieder in Freiheit und Frieden zu leben - die Pummerin ist Ausdruck dieser Sehnsucht, die weithin hörbar sein sollte. Die Bedeutung ist aktueller denn je", betont Bischof Dr. Manfred Scheuer.

Abschiedsfeier am 25. April 1952 vor dem Linzer Landhaus, Festzug (Bild: Max Eiersebner)
Abschiedsfeier am 25. April 1952 vor dem Linzer Landhaus, Festzug

70.000 Menschen bestaunten die Pummerin
„Wir blicken mit Freude zurück auf das Jahr 1952, als die neu gegossene “Seele des Stephansdoms„ für vier Monate im Francisco Carolinum zu besichtigen war. Damals nahmen mehr als 70.000 Menschen die Möglichkeit wahr, die Pummerin zu bestaunen und auch heute noch erfreuen wir uns an ihrem eindrucksvollen Klang“, so, MMag.a Isolde Perndl von der OÖ Landes-Kultur GmbH.

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
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