Herkunft bleibt unklar
Hepatitis bei Kindern: Schon neun Fälle in Italien
In Großbritannien, Irland, Spanien und nun auch in Italien wurden mehrere Fälle schwerer Hepatitis unbekannter Herkunft bei Kindern bis 13 Jahren festgestellt. In unserem südlichen Nachbarland gibt es bereits neun akute Fälle, in keinem jedoch bestand Lebensgefahr. Ein vierjähriger Bub, der weiterhin in ernstem Zustand in einem Krankenhaus in Rom behandelt wird, wurde mit Atemproblemen und Schmerzen im Unterleib eingeliefert. Auf eine Lebertransplantation aber kann mittlerweile wohl verzichtet werden.
„Sein Zustand verschlechterte sich plötzlich. Aus den Lebertests ging hervor, dass es sich um einen Verdachtsfall der akuten pädiatrischen Hepatitis handeln könnte“, berichtete Pier Luigi Vasarri, Leiter der Kinderklinik Bambino Gesu. Ein Corona-Test verlief negativ, der junge Patient hatte aber hohe Antikörper. Die Ärzte schlossen daraus, dass sich der ungeimpfte Bub zuvor mit dem Virus infiziert haben könnte.
Womöglich neues Virus
„In Italien wurden einige Berichte über akute Hepatitis unbekannter Herkunft registriert, die derzeit eingehend untersucht werden“, sagte Gianni Rezza, Leiter der Präventionsabteilung des Gesundheitsministeriums in Rom. „Akute und schwere Hepatitis ist neu und ungewöhnlich bei Kindern. Es besteht der Verdacht, dass es sich um ein neues Virus handeln könnte“, meinte der italienische Virologe Massimo Galli.
Akute und schwere Hepatitis ist neu und ungewöhnlich bei Kindern.
Gianni Rezza
Am Dienstag wird sich auch die EU-Gesundheitsbehörde ECDC mit dem Thema beschäftigen. Bei einer Pressekonferenz geht es neben den ungewöhnlichen Hepatitis-Fällen bei Kindern aber auch um Covid-19 und die Salmonellen in Schokoladeprodukten.
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