Die Pauken und Trompeten waren schon abgezogen, als SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner vor dem Salzburger Lokal „Szene“ zum Landesparteiparteitag vorfuhr. Um 9.57 Uhr war die Eisenbahnermusik vor dem Gebäude schon weg und auch die Funktionäre und ehemaligen Parteigrößen wie Gabi Burgstaller oder Heinz Schaden hatten bereits ihre Plätze im Veranstaltungssaal eingenommen. So fiel das Empfangskomitee mit David Egger, Gerald Forcher und Bernhard Auinger klein aus. Den Applaus holte sie sich später im Saal ab.
Aus Termingründen schafften es der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig und Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser nicht in die Mozartstadt. Offiziell hatten sie in ihren Ländern karitative Termine. Wer auch fehlte: Burgenlands Hans Peter Doskozil. Egger hatte in den vergangenen Monaten immer wieder den gleichen Kurs wie Doskozil eingeschlagen und ging auf Konfrontation mit der Bundespartei. Etwa bei der Impfpflicht. Egger stimmte gegen die Parteilinie im Bundesrat dagegen. Dass Rendi-Wagner und Doskozil nicht mehr gemeinsam anzutreffen sind, gilt mittlerweile als völlig normal innerhalb der roten Reihen.
Im Mittelpunkt stand gestern aber David Egger, der nach zwei pandemiebedingt verschobenen Parteitagen und zwei Jahren an der Spitze der Salzburger Partei, nun auch offiziell gewählt wurde. Sein Ergebnis kann sich sehen lassen. Knapp 94 Prozent der 180 Stimmen erhielt der Neumarkter.
Auch die Gewerkschaft ist mit eingebunden
Diese Einigkeit fordern vor allem die roten Bürgermeister im Land. Sie dient auch als Rückhalt für Egger. Eine große Rolle spielt dabei Stellvertreter Peter Eder, der krankheitsbedingt am Samstag fehlte. Der Arbeiterkammer-Präsident ist auch Vorsitzender der Gewerkschaft FSG. Und diese hat einen hohen Stellenwert. In Oberösterreich hat ein Zwist mit der Gewerkschaft der SP-Parteivorsitzenden unlängst den Posten gekostet. Auf der anderen Seite steht auch der Gemeindevertreterverband (GVV) hinter Egger. Dort ist Hansjörg Obinger, Bischofshofens Stadtchef, Vorsitzender. Mit dieser Einigkeit geht es für die Sozialdemokraten nun in Richtung Landtagswahl 2023.
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