Kriegskasse zu klein?
Putins Schergen wollen keinen Rubel als Bezahlung
Im Angriffskrieg auf die Ukraine sind nicht nur russischen Soldaten für Wladimir Putin im Einsatz. Rund 20.000 Söldner sollen Russland bei seinem Vorhaben, die Ukraine zu „entnazifizieren“, unterstützen. Diese wollen jedoch nicht in der russischen Landeswährung bezahlt werden, wie die deutsche Wirtschaftsweise Veronika Grimm erklärt.
Die Sanktionen der westlichen Staaten aufgrund des Krieges haben Russlands Wirtschaft hart getroffen. Während die bisherigen Strafmaßnahmen vielen nicht weit genug gehen, zeigt sich aber auch ein unmittelbarer Effekt auf die Streitkräfte des Angreifers: „In Rubel wollen die nicht bezahlt werden“, erklärte Grimm nun gegenüber der Nachrichtenseite „ntv“. Die nach wie vor existenten Geldflüsse aus dem Ausland würden die Finanzierung ausländischer Soldaten jedoch weiterhin ermöglichen.
Grimm: „Das erleichtert Putins Kriegsführung“
Die Kriegskasse des Kremls sei zwar aufgrund der Sanktionen deutlich kleiner geworden, gänzlich leer ist sie jedoch nicht - immerhin würden nach wie vor alleine aus der EU jeden Monat noch immer etwa 20 Milliarden Euro überwiesen werden: „Das erleichtert Putins Kriegsführung“, so Grimm. Dennoch hätten die Einschränkungen bereits dazu geführt, dass die Zentralbank auf einen Großteil ihrer Währungsreserven nicht zugreifen kann.
Die wirtschaftliche Auseinandersetzung würde vor allem die russische Bevölkerung zu spüren bekommen. Schließlich gehen Schätzungen davon aus, dass die Wirtschaftsleistung um mehr als zehn Prozent einbrechen wird - „das wird ein Großteil der Menschen dort spüren“. Der Westen müsse nun dafür sorgen, „dass Putins Rechnung nicht aufgeht“, drängt Grimm auf ein Energie-Embargo.
Zögern bei Embargo reduziert Wirksamkeit
Ein solches könne schließlich die russischen Einnahmen aus dem Ausland just zu jener Zeit verringern, „in der dies den Verlauf des Kriegs und die Verhandlungen beeinflussen kann.“ Grimm begründet dies damit, da Russland seine Exporte nicht so kurzfristig nach Asien verlagern kann. Lässt man sich mit einem Embargo aber zu lange Zeit, verliere ein solcher Boykott jedoch an Wirksamkeit.
Dass ein Energie-Embargo auch eine enorme Wirtschaftskrise in Europa auslösen könnte, sieht die Wirtschaftsexpertin dabei nicht - entsprechende Analysen hätten gezeigt, dass es dadurch „zu keiner Katastrophe führen wird, sehr wohl aber zu einer Rezession.“ Mittels entsprechender Vorbereitungen könnte man die Folgen einer solchen zudem abmildern.
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