Berufe im Krankenhaus

„Diabetes ist auch ein psychischer Einschnitt“

Kärnten
24.04.2022 18:59
Das LKH Laas ist das kleinste der fünf Kabeg-Häuser, thront aber oberhalb von Kötschach-Mauthen mitten im Grünen. Vor allem Diabetiker, die auf eine spezielle Therapie angewiesen sind, finden in der ruhigen Anlage eine gute Betreuung, die aber von Krankenkassen oft nicht unterstützt wird

Wegen der günstigen klimatischen Verhältnisse machte sich das LKH Laas einst als Heilstätte für Lungenkranke einen Namen. Mittlerweile werden auf der internen Abteilung, der Akutgeriatrie und im Bereich für chronisch Kranke aber unterschiedlichste Beschwerden behandelt.

Das LKH Laas liegt auf 900 Metern Seehöhe in ruhiger Lage. (Bild: Manuela Karner)
Das LKH Laas liegt auf 900 Metern Seehöhe in ruhiger Lage.

"Wir haben ein großes Einzugsgebiet“
Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei in der Therapie von Diabetikern – also Blutzuckerkranken –, insbesondere jener, die auf eine Insulinpumpe angewiesen sind. „Wir haben ein großes Einzugsgebiet. Unsere Patienten kommen aus ganz Kärnten und Osttirol, manche auch aus der Steiermark“, erzählt die zuständige Diabetesberaterin Karin Schmid, die durchschnittlich mehr als 650 Patienten pro Jahr betreut.

Diabetesberaterin Karin Schmid lehrt das Insulinverabreichen. (Bild: Manuela Karner)
Diabetesberaterin Karin Schmid lehrt das Insulinverabreichen.
Diabetesberaterin Karin Schmid sammelt veraltete Blutzuckermessgeräte. (Bild: Manuela Karner)
Diabetesberaterin Karin Schmid sammelt veraltete Blutzuckermessgeräte.

600.000 leiden an Diabetes
Laut aktueller Statistik soll es österreichweit 600.000 Diabetiker geben. „Die Dunkelziffer ist aber sehr hoch und wird auf 200.000 geschätzt. Auch wir haben im Krankenhaus sehr viele Zufallsbefunde, weil Leute oft jahrelang keine Symptome haben oder bemerken“, sagt die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin.

Für Betroffene sei die Diagnose „Diabetes mellitus“ nicht nur eine körperliche Einschränkung, sondern vor allem auch ein psychischer Einschnitt. „Hinzu kommt, dass viele Krankenkassen jene Produkte, die eine erleichterte Blutzuckermessung oder Therapie ermöglichen würden, oft nicht übernehmen – und das verärgert“, ergänzt die erfahrene Beraterin.

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