Der Schutz gegen Spitalsbehandlungen bei der Omikron-Variante sinkt bereits einige Monate nach einer Auffrischungsimpfung mit dem Biontech/Pfizer-Vakzin. Eine gewisse Wirksamkeit bleibt aber auch dann noch erhalten, zeigt eine Studie aus Kalifornien. In Österreich empfiehlt das Nationale Impfgremium nur mehr Risikogruppen eine vierte Impfung.
„Covid-19-Auffrischimpfungen mit Pfizer/Biontech verbessern den Schutz gegen Omikron signifikant, obwohl dieser Schutz nach drei Monaten gegen Besuche in der Notaufnahme und sogar gegen Krankenhausaufenthalte nachzulassen scheint“, sagte die Epidemiologin und Hauptautorin der Studie Sara Y. Tartof. Nach drei Dosen betrug die Wirksamkeit des Impfstoffs von Biontech/Pfizer gegen Krankenhauseinweisungen aufgrund von Omikron 85 Prozent innerhalb der ersten drei Monate. Sie fiel aber auf 55 Prozent nach drei Monaten oder länger. Ähnlich ist es bei Besuchen in der Notaufnahme. Hier lag die Wirksamkeit bei drei Dosen anfangs bei 77 Prozent, nach drei Monaten oder länger nur mehr bei 53 Prozent.
Das Ergebnis basiert auf 11.123 Einweisungen in Krankenhäuser sowie Besuchen in der Notaufnahme, die nicht zu einer Spitalsbehandlung führten. Im Untersuchungszeitraum Dezember 2021 bis Februar 2022 waren sowohl die Delta- als auch die Omikron-Variante des Coronavirus im Umlauf.
Ähnliche Ergebnisse bei Delta-Variante
Bei der Delta-Variante waren die Ergebnisse der von Pfizer finanzierten Studie ähnlich. Die Wirksamkeit der Impfung wurde jedoch zu jedem Zeitpunkt höher eingeschätzt als bei Omikron. Nach drei Dosen war die Wirkung durchschnittlich wesentlich höher als nach zwei Dosen des Impfstoffs.
NIG empfiehlt vierte Impfung derzeit nur Risikogruppen
In Österreich empfiehlt das Nationale Impfgremium (NIG) eine vierte Impfung nur für Risikogruppen. Dies gilt für Über-80-Jährige allgemein sowie für Über-65-Jährige mit Vorerkrankungen. Sie sollen frühestens vier Monate, idealerweise ein halbes Jahr nach dem dritten Stich, noch einmal immunisiert werden. Diese Empfehlung stimmt mit der EU-Arzneimittelbehörde EMA überein, die Anfang April erklärte, dass eine vierte Dosis für alle Bürger derzeit nicht notwendig sei. Sinnvoll könne sie für Menschen ab 80 Jahren sein, da diese ein höheres Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung hätten. Grundsätzlich können sich in Österreich alle Menschen ein viertes Mal gegen Covid-19 impfen lassen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.