Die Tierschützer des VGT schlugen wieder zu: Laut dem Verein gegen Tierfabriken sei die ÖVP verantwortlich „für das Tierleid bei den Schweinen“ - deshalb besetzten die Aktivisten am Montag die Klagenfurter ÖVP-Zentrale.
Mit der Aufdeckung schrecklicher Zustände in einem AMA-Gütesiegel-Betrieb in Kärnten sorgte der Verein gegen Tierfabriken (VGT) für Aufregung. Nun fordert der Verein die Politik auf, zu handeln: „Doch die ÖVP und allen voran die Obmann-Stellvertreterin der ÖVP Kärnten, Elisabeth Köstinger, weigern sich, nicht nur einem Verbot zuzustimmen, sondern auch nur das Problem anzuerkennen“, heißt es vom VGT.
Am Montag besetzten die Tierschützer deshalb das Büro der ÖVP in Klagenfurt: „Sie wollen mit Köstinger, die immer Tierschützern davonläuft, sprechen.“ Das Problem, so David Richter vom VGT: „Der Vollspaltenboden ist eine fürchterliche Tierquälerei, das sagt auch die Wissenschaft. Dieser Vollspaltenboden muss verboten werden, wir brauchen eine tierfreundlichere Alternative.“ Darüber sei sich auch die Gesellschaft einig.
Gespräche mit Köstinger gefordert
„Es soll endlich Gespräche gegen diese Tierquälerei geben. Köstinger ist seit zweieinhalb Jahren im Amt und es gab bisher noch kein einziges Gespräch mit den Tierschützern“, fordern Richter und der VGT. Laut dem Tierschutzverein wäre Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger nicht bereit, von ihrem Standpunkt abzuweichen - sie vertrete die Ansicht, dass Vollspaltenböden tierfreundlich genug wären.
Tierschützer haben sich angekettet
Die Aktivisten haben sich am Montag sogar in der Kärntner VP-Zentrale angekettet. Ihre Forderung, endlich mit Ministerin Köstinger, der gebürtigen Kärntnerin, zu sprechen. Nach mehreren Stunden löste die Polizei die Hausbesetzung auf. Laut VGT sei Köstinger nicht bereit dazu gewesen, mit den Tierschützern zu telefonieren.
Kein Verständnis seitens VP
„In der ÖVP halten wir die freie Meinungsäußerung für ein hohes Gut, die überfallsartige Besetzung eines Büros geht allerdings zu weit. Dafür gibt es kein Verständnis, denn hier handelt es sich eindeutig nicht um eine ernsthafte ,Bitte um ein Gespräch‘. Denn weder gibt es ein Büro des Ministeriums in Kärnten, noch ist eine Terminanfrage bei der Kärntner Volkspartei eingelangt“, so VP-Landespartei-Direktor Herbert Gaggl.
Festnahme folgte am Nachmittag
Am Nachmittag wurde die Versammlung schließlich von der Polizei aufgelöst und die Teilnehmer festgenommen, teilte die Polizei mit. Laut Polizeisprecher Christian Leitgeb sei es zu den Festnahmen gekommen, um die Identität der Anwesenden zu klären. Sie wurden nach draußen getragen und auf verschiedene Polizeiinspektionen gebracht. Wie Leitgeb sagte, würden die Anhaltungen so kurz wie möglich dauern, es gehe hier auch um die Verhältnismäßigkeit. Die Festgenommenen erwartet eine Anzeige nach dem Versammlungsgesetz.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.