Genaue Ursache unklar
Mindestens 200 Tote nach Angriffen im Sudan
Bei Gewaltausbrüchen in der sudanesischen Region West-Darfur wurden mehr als 200 Menschen getötet und 98 weitere verletzt. Die Ausschreitungen hatten bereits am Freitag begonnen und sich bis in die Landeshauptstadt ausgeweitet. Die genaue Ursache ist noch unklar.
Einigen Berichten zufolge handelt es sich um Kämpfe zwischen einer nomadischen Volksgruppe und Landwirten um Weideland und Wasser. Andere Berichte verweisen hingegen auf einen Angriff der Miliz Rapid Support Forces, die einst als Janjaweed bekannt war. Der UN-Sondergesandte im Sudan, Volker Perthes, forderte bereits eine unabhängige Untersuchung der Gewalt. Die Ausbrüche hatten am Freitag in der westlichen Stadt Kreinik begonnen und am Montag bis in die Landeshauptstadt von West-Darfur Al Geneina ausgeweitet. Laut einem Mitarbeiter des Gouverneurs in der Region wurden dabei insgesamt mindestens 201 Menschen getötet und weitere 98 verletzt.
Laut dem Norwegischen Flüchtlingsrat (NRC) sollen zudem Zehntausende aufgrund der Angriffe vertrieben worden seien. Häuser seien in Brand gesteckt, Krankenhäuser angegriffen und Geschäfte geplündert worden.
Immer wieder Gewalt und Hungersnot
In den vergangenen Monaten gab es in dem afrikanischen Land, das knapp 45 Millionen Einwohner hat, immer wieder Gewaltausbrüche in West-Darfur. Auch Nord- und Süd-Darfur waren betroffen. Derzeit bedroht die Gewalt die kommende Erntesaison. Laut Hilfsorganisationen könnten bis September mehr als 18 Millionen Menschen im Sudan unter akuter Ernährungsunsicherheit leiden.
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