Schon seit Tagen kursieren Gerüchte, dass der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz ein Comeback vorbereiten dürfte. Grund zum Anlass gibt dabei ein - nicht sonderlich ungewöhnlicher - Auftritt von ihm beim ÖVP-Parteitag Mitte Mai. Nachdem seine Partei eine Rückkehr des unter Korruptionsverdacht geratenen Ex-Kanzlers bereits ausgeschlossen hat, meldet sich nun Kurz erstmals selbst zu den Spekulationen.
Zuletzt wurde spekuliert, dass Kurz aufgrund zunehmender Kritik am Kurs der ÖVP und immer schwächerer Umfragewerte für Bundeskanzler Karl Nehammer eine Rückkehr ins Auge gefasst haben soll. Seinen Auftritt am Parteitag bestätigte Kurz inzwischen via Facebook.
Kurz will „Geschlossenheit“ zeigen
Er sei gerne dabei, um sich für die letzten gemeinsamen 20 Jahre zu bedanken, und weil es darum gehe, Geschlossenheit zu zeigen und Karl Nehammer in seiner Arbeit als Parteiobmann und Bundeskanzler zu unterstützen, so der ehemalige ÖVP-Chef. Spekulationen über eine Rückkehr in eine politische Funktion dementierte Kurz jedoch.
Staatsanwaltschaft ermittelt weiter
„Das kann ich zu 100 Prozent ausschließen. Meine Zukunft ist in der Privatwirtschaft“, so der Ex-Politiker am Dienstag in einer Stellungnahme. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen Kurz in der Chat-Affäre rund um manipulierte Meinungsumfragen. Kurz zog sich deshalb im Herbst aus allen politischen Ämtern zurück.
ÖVP kämpft mit Negativ-Schlagzeilen
Zentraler Programmpunkt des 40. außerordentlichen ÖVP-Bundesparteitags in Graz ist die Wahl Nehammers zum neuen ÖVP-Chef. Die Volkspartei hat derzeit einen schweren Stand. Sie ist in den vergangenen Monaten in den Meinungsumfragen abgestürzt und liegt derzeit hinter der SPÖ.
Rund um den parlamentarischen Untersuchungsausschuss im Bund und die Vorarlberger Wirtschaftsbundaffäre sind die Konservativen massiv unter Druck geraten. Nehammer selbst stand zuletzt wegen seiner Reise zum russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin und der Affäre um betrunkene Personenschützer der Cobra in der Kritik.
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