Bis zu 12 Prozent

Studienbeihilfe wird noch dieses Jahr erhöht

Politik
26.04.2022 11:24

Die Studienbeihilfe wird ab September um 8,5 bis zwölf Prozent erhöht. Außerdem wird die Altersgrenze für den Bezug um drei Jahre auf 33 bzw. 38 Jahre erhöht und die Berechnungsweise reformiert. Zusätzlich steigen die Einkommensgrenzen für den Bezug und die Studienförderung wird von der Familienbeihilfe entkoppelt.

Die Höchstbeihilfe liegt künftig bei 923 Euro pro Monat und damit etwas niedriger als die Mindestsicherung (978 Euro). Das kündigte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Dienstag an. Auch die Berechnung der Beihilfe soll vereinfacht werden. Künftig wird von einem Grundbetrag von 335 Euro ausgegangen, zu dem bestimmte Zuschläge dazugerechnet werden.

Für Selbsterhalter gibt es ein Plus von 8,5 Prozent
Studierende unter 24 Jahren erhalten ein Plus von zwölf Prozent. Studierende über 24 Jahre bzw. Selbsterhalter (Personen, die sich vor Studienbeginn schon längere Zeit durch eigene Berufstätigkeit „selbst erhalten“ haben) unter 27 Jahren kommen auf ein Plus von 8,5 Prozent. Studierende dürfen künftig bis zu 15.000 Euro im Jahr dazuverdienen.

Bildungsminister Martin Polaschek mit langen Haaren (Bild: Gerhard Bartel)
Bildungsminister Martin Polaschek mit langen Haaren

Keine Änderung bei Kriterien
Die jeweiligen Kriterien ändern sich nicht (z.B. eigener Wohnsitz, höherer Beitrag für Studierende ab 24 bzw. 27, Zuschlag für Kinder). Unverändert bleiben auch die Anspruchsvoraussetzungen wie soziale Förderungswürdigkeit (abgesehen von der höheren Einkommensgrenze), Studienerfolg (Erbringung einer bestimmten Studienleistung, maximal zwei Studienwechsel) und maximale Studiendauer (Regelstudienzeit plus ein Semester).

Zuletzt 2017 erhöht
Zuletzt war die Höchststudienbeihilfe 2017 nach zehn Jahren Pause um 18 Prozent erhöht worden. Insgesamt beziehen etwa 46.400 Studierende eine Beihilfe. 2021 wurden für die Studienförderung 281 Millionen Euro aufgewendet. Für heuer steigt dieser Betrag durch die Reform um 22 Millionen Euro und für 2023 um 68 Millionen Euro.

„Schritt in die richtige Richtung.“
Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) bezeichnete die Maßnahmen in einer Aussendung als „Schritt in die richtige Richtung“ - für die Bekämpfung von Studierendenarmut sei dies aber zu wenig. „Ja, die Höhe der Beihilfe ist angehoben worden“, so ÖH-Vorsitzende Keya Baier. „Aber zum Leben reicht es einfach trotzdem bei weitem nicht aus. Zusätzlich wurde auf unsere Forderung, eine automatische Valorisierung in dem Gesetz zu verankern, nicht eingegangen.“

„Tropfen auf dem heißen Stein“
Für SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl ist die Erhöhung nur ein „Tropfen auf dem heißen Stein“. Damit werde weder die aktuelle Teuerung abgegolten, noch die künftige. Ihr NEOS-Pendant Martina Künsberg Sarre begrüßte zwar die Novellierung der Studienförderung, hätte sich aber im Vorfeld Gespräche dazu gewünscht. Die Änderungen müsse man sich noch im Detail ansehen.

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