Hilfe für Zahnärzte

Dieser Roboter schreit und zappelt wie ein Kind

Web
26.04.2022 15:00

Er schreit, zappelt und speichelt wie ein echtes Kind, empfindet im Gegensatz zu diesem aber keine Schmerzen - der humanoide Roboter „Pedia_Roid“ eignet sich damit perfekt als Übungsobjekt für angehende Zahnärzte in Japan. Erstmals mussten dort nun Studenten in Abschlussprüfungen ihr Können an dem Roboter unter Beweis stellen.

In einem Projekt, das als weltweit erster praktischer Einsatz eines Dentalroboters in großem Maßstab bezeichnet wurde, legten 88 Studenten der japanischen Showa-Universität in Tokio Prüfungen mit dem Patientenroboter ab, der auf Eingriffe reagiert, die bei einem menschlichen Patienten Schmerzen verursachen würden.

„Medizinische Fähigkeiten und Fertigkeiten beruhen zunächst auf Fehlschlägen. Die Fähigkeiten eines Menschen verbessern sich erst, wenn er einmal versagt hat“, zitierte Reuters den stellvertretenden Direktor des Zahnklinikums der Showa-Universität, Koutaro Maki. „Daher dachten wir, dass ein Roboter die einzige Möglichkeit ist, die es den Studenten erlaubt, aus ihren Fehlern zu lernen, ohne die Patienten zu belästigen.“

Äußerst menschlich
Der Roboter, der alle Prüfungen unbeschadet überstanden hat, wurde dem Reuters-Bericht nach in der Abteilung für Kieferorthopädie der Universität entwickelt. Er reagiert nicht nur automatisch auf Bewegungen, die bei einem Menschen Schmerzen verursachen würden, sondern erlaubt es Lehrkräften auch, über ein separates Touchpanel unvorhersehbare Ereignisse wie Niesen oder Husten zu aktivieren. Der Roboter sondert zudem künstlichen Speichel ab, um die Bedingungen im menschlichen Mund zu simulieren, und wird sogar müde und versucht, seinen Mund zu schließen, wenn der Student zu lange braucht.

„Dieser Roboter unterscheidet sich von den bisherigen Robotern dadurch, dass seine Bewegungen denen eines echten Patienten sehr nahekommen. Man spürt förmlich, wie schwierig es ist, mit ihm als Patient zu arbeiten, da er sehr lebensecht wirkt“, sagte ein Student gegenüber Reuters. Das Zahnklinikum hofft nun, den Roboter künftig anstelle menschlicher Probanden für seine klinischen Abschlussprüfungen einsetzen zu können.

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