Nach dem tödlichen Schuss am Set von „Rust“ im vergangenen Oktober hat die Polizei sämtliches Videomaterial veröffentlicht. Aufnahmen einer Bodycam zeigen etwa die chaotischen Momente, kurz nachdem Schauspieler Alec Baldwin eine Waffe abgefeuert hatte. Kamerafrau Halyna Hutchins kam ums Leben, Regisseur Joel Souza wurde verletzt.
Baldwin wurde später verhört. Das Büro des Sheriffs von Santa Fe veröffentlichte auch ein Video der Befragung (im Video oben enthalten).
„Nehme Waffe - peng!“
Alec Baldwin sagt darin über den tödlichen Moment: „Es hätte eine ungeladene Waffe sein sollen, ohne Patronen oder mit Platzpatronen. Kein Blitz, ich nehme die Waffe raus - peng. Sie schlägt auf dem Boden auf. Sie geht zu Boden.“
Ungeplante Schüsse
Ein Produktionsassistent schilderte, dass bereits zuvor am Set ungeplant Schüsse gefallen waren: „Am Samstag hatten wir ein paar Fehlzündungen mit der gleichen Schusswaffe. Ich will niemanden in Schwierigkeiten bringen, aber offen gesagt, gab es einige Dinge, die nicht unbedingt regelkonform befolgt wurden, die dem vorausgingen.“
Scharfe Munition
Baldwin hatte die 42-jährige Kamerafrau am Set des Westernfilms „Rust“ unabsichtlich erschossen und Regisseur Joel Souza (48) verletzt.
Erst später hatte sich herausgestellt, dass Baldwins Film-Waffe versehentlich scharfe Munition enthielt.
Baldwin verzweifelt
Außerdem enthält das veröffentlichte Material auch Bilder von Patronenhülsen und des blutigen Outfits von Baldwin. Bodycam-Aufnahmen eines Polizisten zeigen, wie die Sanitäter in die Film-Kirche eilen, in der das Unglück passiert war.
Auf einem der Fotos, die die britische Nachrichtenagentur PA veröffentlichte, ist zu sehen, wie Rettungskräfte nach dem Schuss Kamerafrau Halyna Hutchins am Set versorgen.
Ein anderer Clip zeigt Baldwin, wie er auf der Ladefläche eines Lastwagens sitzt und die Polizisten verzweifelt darum bittet, Informationen über Hutchins‘ Zustand zu bekommen. Diese erklären ihm, dass es um die Frau sehr schlecht steht.
Ermittlungen dauern an
Der tödliche Vorfall hatte sich bei den Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western „Rust“ auf einer Filmranch in Santa Fe ereignet. Regisseur Souza war dabei an der Schulter getroffen worden. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte die Waffe bei der Probe für eine Szene bedient. Untersuchungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte.
Die Ermittlungen der Polizei zur Frage, wie es dazu kommen konnte, dauern an. Baldwin hat mittlerweile wieder zu drehen begonnen und stand kürzlich in Rom für einen Weihnachtsfilm vor der Kamera.
Die Behörden haben den Produzenten von „Rust“ in der vergangenen Woche eine Geldstrafe von 136.000 Dollar auferlegt. Sie seien gegenüber den Gefahren durch Einsatz von Schusswaffen am Set zu gleichgültig gewesen.
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