Liverpool steht vor dem Einzug ins Finale der Champions League. Die „Reds“ feierten am Mittwoch im Semifinal-Hinspiel gegen Villarreal durch ein Eigentor von Pervis Estupiñán (53.) und einen Treffer von Sadio Mane (55.) einen hochverdienten 2:0-Heimsieg. Angesichts des eklatanten Klasseunterschieds scheint es kaum denkbar, dass den Spaniern in der Retourpartie am kommenden Dienstag noch die Wende gelingt.
Im Finale am 28. Mai wartet in Paris/Saint-Denis der Sieger aus ManCity gegen Real Madrid. Während das 4:3 zwischen City und den „Königlichen“ am Dienstag ein Offensivspektakel war, zeigte die Partie an der Anfield Road eine völlig andere Charakteristik - was vor allem an den Gästen lag. Villarreal agierte äußerst defensiv, machte die Räume eng und rettete sich damit zumindest unbeschadet in die Halbzeit. Dabei hätte es schon vor dem Seitenwechsel im Tor des „Gelben U-Bootes“ einschlagen können, doch Mane vergab nach Flanke von Mohamed Salah eine gute Kopfball-Chance (12.).
Luis Diaz scheiterte mit Distanzschüssen an Villarreal-Schlussmann Geronimo Rulli (14., 31.), ein Volley von Henderson aus spitzem Winkel landete an der Außenstange (22.) und bei einem abgefälschten Mane-Schuss fehlten nur Zentimeter (33.). Zudem setzte Thiago einen Distanzschuss ans Lattenkreuz (42.).
In der zweiten Hälfte musste ein Glückstor her, um den Bann zu brechen. Henderson wollte zur Mitte flanken, der Ball wurde von Estupiñán abgefälscht und senkte sich hinter Rulli ins Tor. Sekunden später legte Liverpool nach - Salah bediente Mane, der Senegalese stand um wenige Zentimeter nicht im Abseits und spitzelte den Ball ins Netz.
Auch danach dominierten die Engländer nach Belieben, ließen aber einige vielversprechende Gelegenheiten liegen. Völlig chancenlos waren die Spanier - sie hatten sich schon mit viel taktischer Raffinesse, aber auch einigermaßen Glück gegen die nominell stärkeren Teams von Juventus Turin und FC Bayern durchgesetzt. Diesmal konnte die fehlende Qualität nicht mehr kaschiert werden.
Villarreal gelang über die komplette Spielzeit keine einzige nennenswerte Offensivaktion, während Liverpool um die 90 Prozent Ballbesitz verzeichnete. Einziger Wermutstropfen für die Mannschaft von Jürgen Klopp war die Tatsache, die drückende Überlegenheit nicht in mehr Tore umgemünzt zu haben.
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