„Krone“-Kommentar

Lohnrunden: Das Säbelrasseln

Wirtschaft
27.04.2022 06:00

Der 1. Mai kommt bestimmt, und rechtzeitig vor dem Tag der Arbeit ballen die Gewerkschaftsverhandler die Fäuste bei den anstehenden Lohnrunden: Sowohl in der Elektroindustrie als auch in der Papierbranche fordern sie blanke sechs Prozent.

Zu der saftigen Forderung gehört auch die entsprechende „Tonalität“. Der routinierte Gewerkschaftsverhandler Rainer Wimmer weiß, wie man Säbelrasseln mediengerecht vollzieht. Da ist davon die Rede, dass die Belegschaften „Tag und Nacht“ arbeiten und dass die Unternehmen hingegen nur ihrer Profitgier frönten.

Gerechtigkeit müsse her, das ist ein unschlagbarer Slogan und auch schon oft erprobt.

Wo liegt das Problem, dass sich die Lohnrunden diesmal so erhitzt haben? Nun, die Verhandlungen basieren stets auf der Inflationsrate im letzten Jahr. Und die betrug 3,4 Prozent. Inzwischen aber sind durch den Ukraine-Krieg vor allem die Energiepreise explodiert und im Schnitt sind die Preise um 6,8 Prozent gestiegen. Daher ist, aus heutiger Sicht, das „Aufreiben“ der Gewerkschaft nicht unplausibel.

Allerdings stehen auch diese zuletzt gut verdienenden Branchen vor einer kritischen Situation: Neben den Verteuerungen würde ein Boykott fürs Russengas ein Drama auslösen. Und wer möchte, dass wir nicht zu sehr vom Ausland abhängen, muss schauen, dass die Kosten im Inland wettbewerbsfähig bleiben.

Nicht einfach, aber bei gutem Willem durchaus lösbar ...

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