So mancher traute während der Landtagssondersitzung am Montag seinen Ohren nicht, als NEOS-Mandatar Garry Thür davon sprach, dass Jürgen Kessler trotz Rücktritt weiter bei vollem Gehalt von über 8800 Euro und Dienstwagen beim Wirtschaftsbund angestellt ist. Der ehemalige Direktor ist Hauptprotagonist der „Causa Wirtschaftsbund“, welche sich längst zu einem Politskandal ausgewachsen hat.
Von einem solchen Vertrag können die meisten Arbeitnehmer wohl nur träumen: Im Falle Kesslers war eine Kündigung nur zweimal im Jahr möglich - und das auch nur unter Einhaltung einer sechsmonatigen Kündigungsfrist. So ist Jürgen Kessler zwar als Wirtschaftsbunddirektor zurückgetreten, seinen Gehalt von knapp 9000 Euro streicht der Wolfurter aber dennoch ein. „Eine Kündigung wird bis 30. Juni erfolgen. Im Moment gibt es keine Fakten, die andere Schritte erforderlich machen“, antwortete Karlheinz Rüdisser auf „Krone“-Anfrage. Einen arbeitsrechtlichen Prozess will der interimistische Wirtschaftbundobmann vermeiden.
Auftrag und Vergabe
Was die externe Prüfung betrifft, ist der Auftrag formuliert. „Das war gar nicht so einfach, weil auch rechtlich alles passen muss“, erklärte Rüdisser. Ab heute werde er Angebote einholen. Währenddessen ist der Alt-Landesrat in Gesprächen mit den Zuständigen der Steuerbehörde. „Auch hier soll ein rascher Abschluss erfolgen. Dieses Ergebnis sowie das der externen Prüfung sollen dann als Grundlage dienen, um zu sehen, wie der Wirtschaftsbund künftig aufgestellt werden muss.“ Was den Zeithorizont angeht, drückt Rüdisser aufs Tempo: Geht es nach ihm, könnten die „Aufräumarbeiten“ bereits Ende Mai abgeschlossen sein.
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