Angst vor Lockdown

Corona-Massentests in Peking angelaufen

Ausland
26.04.2022 15:48

Die chinesische Regierung hat die Corona-Massentests auf fast alle 21 Millionen Einwohner der Hauptstadt ausgeweitet. Damit gilt die Testanordnung nun für die zwölf Bezirke, in denen die meisten Menschen wohnen. Grund dürfte die Angst vor einem vollständigen Lockdown wie in Shanghai sein.

Obwohl Peking am Dienstag nur 33 neue Infektionsfälle meldete, wächst die Angst vor einem Lockdown wie in der Wirtschaftsmetropole Shanghai. Am Sonntag kam es zu Panikkäufen in Supermärkten, am Montag standen die Menschen vor Geschäften und Testzentren Schlange.

In Peking sind Corona-Massentests angelaufen. (Bild: AFP)
In Peking sind Corona-Massentests angelaufen.

„Die Situation in Shanghai hat die Vorstellungskraft von uns allen übertroffen. Wir haben uns für mindestens ein bis zwei Wochen eingedeckt“, sagte eine 35-jährige Frau in einem Supermarkt in Peking. Sie habe vorsichtshalber Reis, Nudeln, Getreide und Öl eingekauft.

Abgeriegelte Wohnanlagen
Im Bezirk Chaoyang wurden einige Wohnanlagen mit Metallzäunen abgeriegelt. Ein Bewohner sagte, dass er deshalb „ein bisschen besorgt“ sei. Am Montagabend seien er und seine Nachbarn angewiesen worden, mindestens 14 Tage zu Hause zu bleiben, weil ein Nachbar positiv auf das Coronavirus getestet worden war.

Die Behörden in Peking wollen einen Ausbruch wie in Shanghai vermeiden, von einem Lockdown ist in den Verlautbarungen der Stadtverwaltung aber bisher nicht die Rede. Zusätzliche Maßnahmen zu den Massentests sind ein Verbot großer Menschenansammlungen wie bei Hochzeitsfeiern, geschlossene Theater und ein Stopp einiger Bauprojekte. Im Vergleich zu andernorts gesetzten Schritten sei es in Peking noch mild, sagte der Chefökonom des Vermögensverwalters Pinpoint. Er sei „überrascht, dass die Regierung in Peking nicht so hart und schnell restriktive Maßnahmen ergriffen hat wie in anderen Städten, in denen es in den vergangenen Wochen zu ähnlichen Ausbrüchen kam“.

Sorge um Auswirkungen auf Lieferketten
Im Rest der Welt wächst die Sorge darüber, wie sich die Corona-Lage in China auf die Lieferketten auswirken könnte. Die Stadt Baotou in der Inneren Mongolei - ein wichtiger Lieferant seltener Erden - hatte am Montag angeordnet, dass nach der Entdeckung von zwei Virusfällen alle Einwohner zu Hause bleiben müssen. Jeder Haushalt darf nur ein Mitglied einmal am Tag zum Einkaufen schicken.

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