Der Skandal um manipulierte Dieselmotoren zieht weitere Kreise. Ermittler haben am Mittwoch europaweit Geschäftsräume durchsucht und nach Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft Kommunikationsdaten, Software und Planungsunterlagen beschlagnahmt.
Im Zentrum der Ermittlungen wegen des Verdachts des Betrugs bzw. der Beihilfe dazu stünden Verantwortliche des japanischen Autobauers Suzuki, der Opel-Mutter Stellantis und des Zulieferers Marelli, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Suzuki stehe im Verdacht, bis 2018 mehr als 22.000 Fahrzeuge verschiedener Typen mit illegalen Abschalteinrichtungen in Verkehr gebracht zu haben. Dadurch sei die Abgasreinigung massiv reduziert oder abgeschaltet worden, sodass die Fahrzeuge im Realbetrieb deutlich mehr Stickoxide ausstießen als erlaubt. Die Kunden seien über diesen Sachverhalt getäuscht worden. Die Software für die Motorsteuerung soll teils vom Zulieferer Marelli stammen. Die Ermittlungen würden durch die Justizbehörde Eurojust der EU koordiniert und dauerten an.
Aktuell würden von der hessischen Polizei, der Staatsanwaltschaft Frankfurt sowie den italienischen und ungarischen Ermittlungsbehörden Geschäftsräume in Bensheim, Heidelberg, Corbetta (Italien) sowie Esztergom (Ungarn) durchsucht. Suzuki Deutschland lehnte eine Stellungnahme zu den Ermittlungen ab.
Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt bereits seit längerem auch gegen den Zulieferer Continental. In dem Frankfurter Fall geht es um den unter Verdacht der Abgasmanipulation geratenen japanischen Autobauer Mitsubishi, der Motoren von dem damaligen PSA-Konzern (heute Stellantis) bezogen hatte. Die Software soll von der von Continental inzwischen abgespaltenen Tochter Vitesco stammen.
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