Es ist eine Mammutaufgabe, die Johannes Hundsbichler (31) mit Bravour meistert: Der Tiroler ist verantwortlich für die Verköstigung im fast 5000-Mann-Zelt beim Gauder Fest in Zell am Ziller im Zillertal, das am Donnerstag beginnt. Die Zahlen der Portionen sind beeindruckend.
Das wunderschön dekorierte Festzelt ist ein wahrer Blickfang. Es ist einer der Hauptanziehungspunkte an allen vier Festtagen, in dem verschiedene Musikgruppen für zünftige Stimmung sorgen und die Festbesucher ausgelassen feiern können.
„Papa Hans hat 2006 mit dem Catering beim Gauder Fest angefangen“
Selbstverständlich wird im Zelt auch die Verköstigung hoch geschrieben. Die Familie Hundsbichler vom Metzgerwirt in Laimach – das Restaurant befindet sich nur knapp zehn Minuten vom Festgelände entfernt – zaubert köstliche Gerichte – und zwar bereits seit 16 Jahren. „Mein Papa Hans hat 2006 mit dem Catering beim Gauder Fest angefangen, auch ich war als 14-Jähriger von Beginn an mit dabei“, schildert Johannes Hundsbichler, „dieses Fest lag uns immer schon sehr am Herzen, weil es einzigartig für Zell am Ziller, das Zillertal und ganz Tirol ist. Es ist ein wahres Aushängeschild.“
Tausende Schweinebraten, Schnitzel & Rindsrouladen
In einem abgetrennten Zeltbereich kann sich der 31-Jährige mit seinem 30-köpfigen Team auf seine Kernaufgabe konzentrieren: die Zubereitung von Speisen. „An allen vier Festtagen bereiten wir rund 10.000 Essen zu. Unter anderem machen wir rund 3000 Wiener Schnitzel, um die 2000 Portionen Gambrinus-Teller – das ist Schweinebraten mit Ofenleber –, etwa 1500 Rindsrouladen sowie rund 600 Jausenbretteln. Allein für Sonntag im Zuge des Festumzuges bereiten wir um die 3000 Schweinsbraten mit Knödel und Krautsalat für die Teilnehmer vor. Erstmals haben wir auch Hühnerfleisch. Jedoch haben wir nur rund 1000 Hühner im Angebot, weil die Zubereitung nicht so einfach ist. Wenn das Huhn zu lange liegt, trocknet es rasch aus“, betont der Zillertaler.
Das Fleisch stammt aus Tirol und Oberösterreich
Zudem findet man auf der Speisekarte auch die traditionelle Gauder Wurst, Käsespätzle, Schmalz- und Radieschenbrot, süße Krapferln aus dem Zillertal, Kiachl mit Preiselbeeren oder Sauerkraut sowie zum ersten Mal auch die Sacher Torte „Meister Bernhard“.
Rindfleisch aus Natters
Man setze stets auf höchste Qualität und Regionalität. „Das Rindfleisch ist vom Schlachthof Mayr in Natters, das Schweine- und Hühnerfleisch stammt aus Oberösterreich. Das lässt sich auch alles nachweisen“, schildert Hundsbichler.
Das Rindfleisch ist vom Schlachthof Mayr in Natters.
Johannes Hundsbichler
Erfahrungen beim Oktoberfest im Käferzelt gesammelt
Die Herausforderung sei, dass das Fest lediglich drei Tage dauert. „Es muss somit vom ersten Tag an gleich alles klappen. Wenn der Freitagabend, die offizielle Eröffnung, gut gegangen ist, ist das Fest für mich gerettet“, verrät der Koch, der jahrelange Erfahrung vorweisen kann, die er zum Beispiel in München gesammelt hat: „Vier Mal habe ich während des Münchner Oktoberfestes im Käfer-Zelt gearbeitet. Ich war dabei immer für die Zubereitung der Schweinsbraten verantwortlich.“
Aufgrund der Zwangspause spielt Nervosität eine Rolle
Den 31-Jährigen lässt nichts so schnell aus der Ruhe bringen, dennoch spürt er in diesem Jahr eine Portion Nervosität: „Weil es Corona-bedingt zwei Jahre kein Gauder Fest gab und wir zur Zwangspause verdonnert wurden. Aber ich habe die besten Mitarbeiter an meiner Seite, wir bereiten uns seit Wochen vor und werden die Festtage souverän meistern. Wir sind sehr stolz darauf, ein Teil des Gauder Festes sein zu dürfen.“
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