Video-Trend nachgeahmt

Schüler wurden Opfer von krankem Gewaltspiel

Oberösterreich
28.04.2022 06:00

Ein neuer absurder „Trend“ des Videoportals TikTok hat in einer Schule im oberösterreichischen Bezirk Grieskirchen (Schule bekannt, Anmerkung der Redaktion) mutmaßliche Übergriffe von sexueller Gewalt ausgelöst. Drei Buben sind angezeigt, zwei von ihnen suspendiert, weil sie andere Kinder geschlechtlich genötigt hätten. Der Vater eines Opfers brachte den Fall ans Tageslicht.

„Eine Lehrerin rief uns an, weil sich unser Sohn ihr anvertraut hatte. Daheim schämte er sich, etwas zu erzählen“, berichtet der Vater eines Opfers, das inzwischen nicht mehr an der Schule ist, von den Vorfällen, die am 4. April bekannt wurden. Dabei sollen drei Burschen, zwei 13 Jahre alt, einer 14 Jahre, andere Mitschüler malträtiert haben, indem sie ihnen Finger oder Gegenstände anal eingeführt hätten.

Teilweise hätten die Übergriffe über Minuten angedauert. „Das soll in den Pausen, einmal während des Kochunterrichts passiert sein“, berichtet der Vater, der glaubt, dass die Quälerei länger andauerte: „Mein Sohn hat sich im vergangenen halben Jahr stark verändert, die Noten wurden schlechter.“

„Es gibt eine Anzeige mit drei Beschuldigten“
Auch ein zweiter Schüler sei massiv ins Visier der drei Burschen geraten, es soll noch mehr Opfer geben, auch Mädchen. Der Vater informierte die Schulleiterin und ging zur Polizei. „Es gibt eine Anzeige mit drei Beschuldigten“, bestätigt Silke Enzlmüller von der Staatsanwaltschaft Wels. „Nachdem die Vorfälle bekannt wurden, hat die Schule sofort reagiert. Zwei Schüler wurden für drei Wochen suspendiert und sind derzeit nicht an der Schule. Mit den Schulkameraden wird das Thema sensibel aufgearbeitet“, heißt es bei der Bildungsdirektion Oberösterreich.

(Bild: Matthias Lauber)
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Es wird wegen Verdachts der geschlechtlichen Nötigung ermittelt. Zwei Verdächtige sind nicht strafmündig.

Silke Enzlmüller, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wels

Für die Verdächtigen war alles „ein Spaß“
Der dritte Verdächtige sei angeblich bei den Übergriffen nicht dabei gewesen, daher gab’s keinen Verweis. Die mutmaßlichen Täter gaben bei der Direktorin alles zu: „Sie hielten es für einen Spaß, haben die TikTok-Herausforderung nachgemacht.“ Ob die Buben im Bezirk Grieskirchen ein Video machten, wie auf der Social-Media-Plattform gezeigt wird, wird jetzt von der Polizei ermittelt.

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