Fünf Menschen verletzt

Wiener stach wahllos auf Passanten ein: Einweisung

Im Weltbild des Mannes ist jeder Mensch Teil eines Computersystems.

(Bild: Peter Grotter, Krone KREATIV)

Fünf Passanten wären fast durch Messerstiche eines 36-jährigen Wieners gestorben. Die Opfer hatten eines gemeinsam: Sie kreuzten zufällig den Weg des Geisteskranken, es hätte jeden treffen können.

„Es waren Zufallsopfer, die attackiert wurden“, beschreibt die Staatsanwältin in ihrem Plädoyer die Szene. Der nun Angeklagte, der bereits acht Jahre nach Drohungen gegen seine Freundin im Maßnahmenvollzug verbracht hat, war seit Tagen gereizt. Die Aggressionen steigerten sich, er konnte sie kaum noch kontrollieren. Die Medikamente, die ihm sonst ein relativ normales Leben ermöglichen, hatte der Mann nicht genommen.

Fünf Menschen verletzt
Er irrte mit zwei Messern durch den 20. Bezirk und verletzte fünf Menschen durch Messerstiche schwer: etwa einen Mann, der mit seinem Hund spazieren ging, oder eine Frau, die sich von einem Döner-Shop Essen holen wollte. Die Stiche waren nur deshalb nicht tödlich, weil die Messer zu stumpf waren.

Richterin Nicole Baczak

(Bild: ANDI SCHIEL)

Von Richterin Nicole Baczak nach dem Grund für die Attacken befragt, lässt der Angeklagte einen Wortschwall ohne Punkt und Komma los. Der Zuhörer erfährt, dass alle Menschen in einem Computersystem leben und dass jedes „Baby von der heiligen Frau am Himmelstor“ gescannt und in ein Betriebssystem eingebracht wird.

Paranoide Schizophrenie
Die Attacken kann der Angeklagte nicht erklären: Schuld an seinem Amoklauf seien alle anderen, nur nicht er selbst. Gutachter Hofmann konstatierte eine paranoide Schizophrenie und empfahl die Einweisung in eine Anstalt. Der Senat folgte dieser Empfehlung.