In einem einwöchigen Workshop vom BFI lernen die Teilnehmer vom letzten Schilfdachdecker Österreichs sowohl Theorie als auch Fertigkeiten im Decken mit Schilf. Gemeinsam wird eine „Hiatahittn“, sprich eine Hütte, in der früher Weingarten-, aber auch Viehhirten Unterschlupf gefunden haben, gebaut und gedeckt. Die Hütte wird dann übrigens im Dorfmuseum Mönchhof stehen bleiben.
Jacobus van Hoorne hat vor fünf Jahren den Schilfschneide- und Schilfdeckerbetrieb seines Vaters übernommen. Er bemerkt, dass Schilf als nachhaltiger Baustoff wieder interessant wird. „Ein Schilfdach hat etwa eine Lebensdauer von 45 Jahren“, erklärt er. Auch wenn die Anschaffungskosten etwas höher als bei Ziegeln sind, spart man durch die Dämmwirkung des Naturstoffes an Styropor. Muss das Schilf getauscht werden, ist der komplette Abfall kompostierbar.
Beim Kurs dabei sind auch Michael Dobrovits, der „Grüne Baumeister“ aus Markt Neuhodis, und Architektin Astrid Kropf. Für die beiden ist Schilf kein veralteter Baustoff, sondern hat Zukunftspotenzial. Denn industriell gefertigte Baustoffe werden teurer. Bei natürlichen Materialien ist der Preissprung erheblich niedriger.
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